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Der kritische Blick

Die EU schießt scharf auf alte Heilmittel


UPDATE 26. August 2013 – 12:15 Uhr: Lesen Sie bitte unsere Richtigstellung zu diesem Artikel ..

Alte Heilmittel haben noch heute eine faszinierende Wirkung auf die Menschen. Kein Wunder, eignen sie sich doch bestens, viele Leiden und Krankheiten ohne die Vergabe von Medikamenten zu behandeln. Doch der EU sind diese Mittel offenbar ein Dorn im Auge. Sie will drastische Einschränkungen durchführen. Die Pharma-Lobby wird sich freuen.

Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) – klingt eigentlich nach einer vernünftigen Sache. Immerhin wollen wir wissen, was in unseren Lebensmitteln ist. Und die Skandale der letzten Jahre bestätigen die Notwendigkeit, strenge Kontrollen durchzuführen, auch europaweit. Doch in wessen Sinne die folgende Maßnahme der Behörde sein soll, erschließt sich dem normal denkenden Menschen nicht.

Heilmittel ohne Wirkungsweisen

Wer wissen will, wie Baldrian wirkt oder wann man am besten Johanniskraut anwendet, brauchte bisher nur auf die Packungen zu schauen. Dort lässt sich eine Vielzahl von Wirkungsweisen finden. Teilweise stammen diese Wirkungsweisen aus längst vergangenen Zeiten, doch aktuell sind sie nach wie vor. Geht es jedoch nach der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, wird in Zukunft nur noch Ausgewähltes auf den Verpackungen von Heilmitteln zu finden sein. Was das sein darf und was nicht, will die Behörde entscheiden. Zur Folge hat dieser Plan, dass eine große Zahl der Wirkungsweisen von Heilmitteln in Zukunft nur noch in Fachliteratur, nicht aber auf den Packungen der Mittel zu finden sind. Doch es kommt noch ärger.

Kriminelle Heilmittel?

Heilmittel sind in den Augen der EFSA keine Medikamente oder auch nur etwas ähnliches. Vielmehr handelt es sich um Nahrungsergänzungsmittel. Wenn ein Heilmittel also künftig nicht den Vorgaben der Behörde entspricht, könnte es sogar zu einem Verbot von bestimmten Mitteln kommen. Statt ihre heilende Wirkung entfalten zu können, landen sie also in der Ecke krimineller Substanzen. Neu ist das nicht, aber ganz sicher ist das Ausmaß erschreckend. So ist zum Beispiel Paracelsus Erfindung „Laudanum“, ein Opium-Wein, der mehr als 400 Jahre als wahre Wundermedizin galt, seit Mitte des letzten Jahrhunderts verboten.

Am meisten profitieren von den Plänen wird sicherlich die Pharma-Lobby, die in alternativen Heilmitteln sowieso in erster Linie unwirksame Methodik vermutet. Zumindest wird das so kommuniziert. Man muss jedoch kein Prophet sein, um den wahren Grund der Abneigung zu erkennen: Alternative Heilmittel schmälern die Umsätze der Pharma-Industrie. Also müssen sie möglich schnell verschwinden. Die EU ist hier auf einem fatalen Weg.

Gegen die Pläne der EFSA gibt es eine Petition. Wer sie unterschreiben möchte, findet hier den passenden Link dazu.


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