Andorn
Andorn
(Marrubium)
Halb vergessen, obwohl er ein wahrer Tausendsassa ist und auf die meisten Organsysteme des Menschen heilsam wirkt, vor allem auf die Luft- und Verdauungswege – auch die Bienen mögen ihn sehr sehr gern 🙂
Steckbrief
Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae)
wissenschaftlicher Name: Marrubium vulgare
englischer Name: Horehound, Seid of Horus, Bull’s Blood, Eye of the Star, Haran, Huran, Soldiers Tea
volkstümliche Namen: Weißer Dorant, Mariennessel, Gotteshilfe, Helfkraut, Weiße Leuchte, Berghopfen, Apfelkraut, Gutsvergeß
Verwendbare Pflanzenteile: Blühendes Kraut
Sammelzeit: Juni bis August
Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Tanzen, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Schleimstoffe
Heilwirkungen und Anwendungen
Haupt-Anwendung: Bronchitis
blutbildend, entzündungshemmend
Husten, Chronische Bronchitis, Magenentzündung, Gastritis, Darmentzündung, Gallenschwäche, Leberfunktionsschwäche, Anämie, Abwehrschwäche, Steigerung des Immunsystems, Kreislaufschwäche, nervöse Herzstörungen, Menstruations fördernd, Schwache Menstruation, Schlecht heilende Wunden, Geschwüre, Ekzeme
Als Tee (1 EL auf eine Tasse Wasser) wirkt er kalt getrunken beruhigend und hilft bei Herzschwäche.
Als heißer Tee (2 EL auf eine Tasse Wasser) wirkt er schweißtreibend und unterstützt als Magenbitter die Verdauung.
Zusammen mit Erdrauch, Odermennig und Löwenzahn gilt Andorn als eines der 4 Leberkräuter.
Magisches und Mythologisches
Die Samen der Pflanze sollen ursprünglich von Horus stammen.
Ein Blitz Donars verfehlte einen Menschen nur knapp. Dort, wo er einschlug, soll der erste Andorn gewachsen sein und trägt nun die gewaltige Blitzkraft in sich.
Andorn wird dem Planeten Merkur und dem Element Erde zugeordnet.
Er hat eine besondere Beziehung zu Zwergen, Nixen, Elfen und Feen.
Zur Freisetzung seiner Blitzkraft soll man den Samen mit einem Hammer zerschlagen und das Pulver in einem weißen Beutel um den Hals tragen, das gibt viel Power.
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Altes Wissen
Gattung der Familie Lippenblütler mit röhrigem, 5-10 nervigem, und mit 5-10 spitzigen, fast. dornigen, anfangs aufrechten, später abstehenden Zähnen, versehenem Kelch, 2lippiger Blumenkrone, deren aufwärts gebogene flache Oberlippe 2spaltig und etwas rinnig, während die Blüte selbst klein und weiß ist.
Gemeiner Andorn
(M. vulgare)
Weißer Andorn, Gottes Hilfe, Helfkraut, weiße Leuchte, dauerndes Lungenkraut, hat aufrechte oder aufsteigende, zu mehreren aus dem vielköpfigen Wurzelstock kommende, 10-20cm hohe Stengel, deren Blätter oberseits trübgrün, unterseits bleicher, aber durch den dünnen Filz immer noch etwas in’s Grüne spielend sind. Die kleinen weißen Blumen dieser Art haben eine Röhre, die kaum länger als die Kelchröhre ist. Findet sich auf Sandfeldern, unbebauten Stellen, Schutt, an Wegen und Mauern durch ganz Europa und blüht von Juni bis September.
Man sammelt kurz vor oder beim Beginn der Blütezeit Blätter und Astzipfel als weißes Andornkraut , das beim Zerreiben im frischen Zustand einen eigentümlichen, gewürzhaften, im trockenen Zustande nahezu verschwindenden Geruch und einen schwach gewürzhaften und bedeutend bitteren Geschmack hat. Seine wirksamen Bestandteile sind bitterer Extraktivstoff und ätherisches Öl.
Anwendung
Das Kraut kennzeichnet sich als stärkendes, auflösendes und dabei etwas erregendes Mittel. Man verordnet es daher bei Brustverschleimungen, Schwindsucht, bei auf Schlaffheit beruhender fehlender Menstruation, ferner bei Stockungen in den Unterleibsorganen, der Leber und Lunge, und daher rührenden Krankheitsformen, besonders auch bei der Gelbsucht, wo es schon oft sehr gute Dienste getan hat.
In den letztgenannten Fällen wendet man vorzugsweise den ausgepressten Saft des frischen Krautes zu 30-60g täglich mit Honig oder anderen Kräutersäften an. Der Blättersaft mit Rosenöl oder Baumöl vermischt und in die Ohren geträufelt, ist ein treffliches Mittel bei Ohrenschmerzen.
Ein vorzügliches Extrakt erhält man, ohne Anwendung von Wärme, mit der Real’schen Presse. Das trockene Kraut wird gewöhnlich zu Aufgüssen benützt, wobei man 15-30g anf 180g Durchsud für den Tag, esslöffelvollweise genommen, rechnet, oder einen leichteren Aufguss als Tee tassenweise trinkt.
Als Volksmittel dient das Kraut gegen Stickhusten. Außerdem wird der teeförmige Aufguss, sowie der eingedickte Saft zu den schätzbarsten Mitteln in der Bleichsucht gerechnet. Bienenzüchter schätzen das Kraut, der honigreichen Blumen wegen, sehr hoch.
In der Tierheilkunde wird es bei gastrischen Krankheiten angewendet, die sich durch Reizung und verminderte Absonderung der Schleimhäute charakterisieren, und bei welchen die rein bitteren Mittel, insbesondere der Enzian, nicht ant vertragen werden. Es gleicht in seinen Wirkungen denen des Kardobenediktenkrautes, nur in einem etwas schwächeren Grade.
Bildnachweis: Stan Shebs [GFDL, CC BY-SA 3.0 or CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons
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