Ehrenpreis
Ehrenpreis
(Veronica)
Gattung der Familie Larvenblütler, mit 4- oder 5-, sehr selten 3 teiligem Kelche, leicht abfallender, radförmiger Blumenkrone, die eine sehr kurze Röhre und einen ungleich – 4teiligen sowie undeutlich 2 lippigen Saum hat. Die ungeteilte Oberlippe hat zwei Staubbeutel am Rande, die 3 lappige Unterlippe ist ohne Staubbeutel. Die Zusammengedrückte, 2 furchige und zweifächerige Kapsel hat eine schmale Scheidewand und 2 oder mehrsamige Fächer.
Gebräuchlicher Ehrenpreis
(V. officinalis)
Mit niedergestrecktem, an der Basis wurzelndem, feinhaarigem Stengel, ferner sehr kurz gestielten, verkehrt eiförmig-elliptischen oder länglichen, stumpfgesägten Blättern, die gewöhnlich an der Basis verschmälert und feinhaarig sind, und mit blassblauen, zuweilen weißlichen Blüten. Findet sich in trockenen Wäldern, Triften und Heiden allenthalben sehr häufig.
Die beblätterten, zu Anfang der Blütezeit gesammelten Stengel – Ehrenpreiskraut – besitzen im frischen Zustande einen schwach gewürzhaften, beim Trocknen sehr verschwindenden Geruch, einen etwas herbbitteren Geschmack und enthalten als wirksame Bestandteile, einen bitteren Stoff und eisengrünenden Gerbstoff.
Anwendung
Das Ehrenpreiskraut, welches in früherer Zeit, als besonders heilsam bei Verschleimung der Atmungsorgane, bei beginnender Schwindsucht, bei rheumatischen und gichtischen Übeln im Ansehen stand, findet sich zwar in den meisten Pharmakovöen, wird aber voll den Ärzten nur in seltenen Fällen verordnet.
Dagegen spielt das Kraut in Form eines Teeaufgusses als Volksmittel noch immer eine sehr bedeutende Rolle, gegen Brustkrankheiten, alte Katarrhe und Verschleimung der Brustorgane. Ehrenpreiswasser mit 250 g Alaun vermischt, vertreibt die Schaben.
In der Tierheilkunde wird der Ehrenpreis gleichfalls nur noch selten angewendet.
Bachbungen-Ehrenpreis
(V. Beccabunga)
Quellenehrenpreis, Bachbunge, Wasserbunge, Wassergauchheil, mit niederliegendem, oder aufstrebendem, kahlem oder selten kurzhaarigem Stengel, eiförmig-elliptischen, oder länglichen, stumpfen, kerbig-gesägten, etwas fetten und an der Basis abgerundeten Blättern, blauen, seltener rötlichen Blüten, und einer aufgetriebenen, breit-rundlichen, deutlich ausgerandeten Kapsel. Findet sich in stehenden Wassern, Gräben, Lachen allenthalben.
Anwendung
Von den frischen, vor der Blüte gesammelten, beblätterten Stengeln — Bachbungenkraut — wird der ausgepresste Saft, von bitterliche, schwachsalzigem Geschmack, in Verbindung mit anderen Kräutersäften, als Frühlingskur, gegen Stockungen im Unterleib und verschiedenen, davon abhängigen Krankheiten, gegen Skorbut etc., heute jedoch etwas seltener als früher, gebraucht.
Bildnachweis: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=182620
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