Fischkörner-Anamirte
Fischkörner-Anamirte
(A. cocculus)
Art der zur Familie der Menispermaceen gehörenden Gattung Anamirte (Anamirta), welch’ letztere sich durch 1 häusige Blüten kennzeichnet, deren männliche Blüten einen 3teiligen, kurzen Kelch mit 6 zurückgeschlagenen Blumenblättern, die weiblichen Blüten dagegen einen 3blättrigsn hinfälligen Kelch, aber keine Blumenblätter haben. Die Fischkörner-Anamirte, die einzige bekannte Art dieser Gattung, ist ein kahler Schlingstrauch mit korkiger Rinde, dessen große breitrunde Blätter am Grunde gestutzt, oder mehr oder weniger herzförmig-spitzig und etwas lederig sind, dagegen sind die jüngeren am Grunde stärker herzförmig, runder, fast stachelspitzig, dünner und dabei oft mehr oder minder flaumig. Die zusammengesetzten Trauben sind seiten- oder winkelständig und haben am Grunde der Blütenstielchen drei hinfällige Deckblätter, der Strauch wächst auf Malabar. Dieser Strauch soll die Kokkelskörner oder indischen Fischkörner liefern.
Es sind die getrockneten, haselnussgroßen Früchte dieses Strauches, die kugelig, nierenförmig. runzelig, rau, graubraun in’s schwärzliche spielend sind, und unter dem dünnen eingetrockneten Fleische eine hellbräunliche, zerbrechliche Schale enthalten, welche einen halbkugeligen, vorn tief ausgehöhlten, auf dem Durchschnitte halbmondförmigen, hellbraunen Kern einschließen. Sie sind geruchlos und auch ihre Fruchtschale besitzt keinen auffallenden Geschmack, dagegen ist der Kern äußerst stark und anhaltend ekelhaft bitter schmeckend. Derselbe enthält neben fettem Öl als wirksame Bestandteil Pikrotorin oder Kokkulin. Die Schale enthält dagegen ein eigentümliches Alkalow, das Menispermin.
Anwendung
Die Kokkelskörner verhalten sich in ihrer giftigen, scharf-betäubenden Wirkung der Brechnuss ähnlich, indem sie wie diese hauptsächlich das Rückenmark angreifen. Sie werden als innerliches Heilmittel in der Allopathie nicht mehr angewendet, sondern nur noch als Bestandteil des Läusepulvers und der Läusesalbe benützt.
In der Homöopathie dagegen gilt die aus den pulverisierten Kokkelskörnern bereitete Tinktur als wirksames Mittel gegen verschiedene krampfhafte Leiden, Veitstanz, Lähmung der Glieder, Gicht, Schwäche, gegen gastrisches Gallen- und Nervenfieber u. a. m. Dann als vorzügliches Mittel bei Beschwerden, die vom Fahren entstehen, und bei Seekrankheit.
Bildnachweis: By H. Zell (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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