Gänsefuß
Gänsefuß
(Chenopodium)
Der Gänsefuss gehört zur Gattung der Familie Immergrüngewächse, hat eine Blüte ohne sichtbares Deckblatt mit 5 spaltiger oder 5 teiliger bleibender Blütenhülle, die sich bei der Fruchtreife nicht verändert. Blüten zwitterig oder vielehig.
Wohlriechender Gänsefuss
(Ch. ambrosiodies)
Der aufrechte, 30 – 60 cm hohe Stengel hat kurze, schlanke, aufrechte, abstehende, blütentragende Äste. Von den mehr oder weniger tief gezähnten Stengelblättern sind die oberen schmäler und ausgeschweift, die der Aste viel kleiner und ganzrandig, die kahle, 3- oder 5 teilige Blütenhülle hat eirunde, stark vertiefte Zipfel, jedoch ohne Hautrand.
Die Frucht ist gegen den Scheitel kurzhaarig, die Fruchthülle hautig und leicht ablösbar, der Samen fast linsenkörnig, schwarzbraun, glatt und glänzend. Die Pflanze ist in Südamerika und Westindien heimisch, in Nordamerika, auf dem Kap, sowie im südlichen und mittleren Europa an vielen Orten verwildert und völlig eingebürgert.
Die Blätter und Blütenschweife — Mexikanisches Traubenkraut, Jesuitentee — haben auch gut getrocknet noch eine schön grüne Farbe und besitzen einen stark gewürzhaften, etwas kampferartigen Geschmack, der wirksame Bestandteil ist das in den sitzenden Drüsen enthaltene Öl.
Anwendung
Sie werden als flüchtig-reizendes und krampfstillendes Mittel bei nervösen Leiden, bei Zuckungen, Krumpfen, zumal ber Brustkrämpfen im Aufguss angewendet.
Traubiger Gänsefuss
(Ch. botrys)
Der 15 – 45 cm hohe, unterwärts mit langen abstehenden Ästen besetzte Stengel hat Blätter, die am Umrisse länglich oder eirund-länglich und fiederspaltig-buchtig sind. Die schmalrand-häutigen Blütenhüllezipfel sind stachelspitzig, der Same linsenförmig, dunkelrotbraun, glänzend und glatt. Wächst auf trockenen, sandigen Stellen und auf Mauern im südlichen und mittleren Europa und blüht vom Juni bis August.
Die ebenfalls stark gewürzhaft riechenden und schmeckenden Blätter un) Blütenschweife geben das gemeine Traubenkraut.
Anwendung
Da dasselbe die gleichen Eigenschaften wie das mexikanische Traubentraut besitzt, so wird es auf dieselbe Weise im Aufguss verwendet.
Stinkender Gänsefuss
(Ch. oldium)
Stinkmelde, Hundsmelde. Die aufsteigenden, oder unterwärts niederbiegenden 15 bis 30 cm langen Stengel sind vom Grunde an weitschweifig astig, die oberseits dunkel bläulich-grünen, wellig mehligen Blätter sind unterseits, aber dicht mehlstaubig und greisgrau. Die eirunden, spitzlichen, stark vertieften Blütenhüllezipfel sind ohne Hautrand. Der linsenförmige, schwarz- braune Samen ist glänzend und sehr fein punktiert. Wächst an Wegen, Zäunen, Mauern, auf Schutt um Häuser fast in ganz Europa.
Die ganz frische Pflanze – Stinkmeldenkraut – besitzt einen höchst widrigen Geruch nach fauler Heringslake, einen ekelhaften salzigen Geschmack und ist durch die Aushauchung voll kohlensaurem Ammoniak während ihrer ganzen Lebenszeit bemerkenswert. Infolge des Trocknens gehen jedoch Geruch und Geschmack verloren.
Anwendung
Ist als krampfstillendes Mittel schon längst im Gebrauch. Als solches ist es auch gegen Hysterie und andere Krämpfe, sowie zur Beförderung der Menstruation empfohlen worden.
In der Homöopathie wird die aus der frischen Pflanze bereitete Tinktur gegen Kopfschmerz, Magenweh und Menstruationsbeschwerden als sehr wirksam gerühmt.
Weitere interessante Fakten zum Gänsefuss
Obwohl der Gänsefuss wird weder von der Schulmedizin noch von der Naturheilkunde häufig als Heilpflanze genutzt wird, hat er einige interessante Heilwirkungen:
- entzündungshemmend,
- Blähungen,
- Verstopfung,
- Darmentzündung,
- Würmer,
- Zahnschmerzen,
- Rheuma,
- Blasenschwäche,
- Gelenkentzündungen,
- Wunden,
- Insektenstiche,
- Sonnenbrand,
Früher wurde der weisse Gänsefuss als Gemüse angebaut.
Bildnachweis: Forest & Kim Starr [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons
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