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Kassie

Röhrenfrüchtige Kassie

Kassie
(Cassie)

Gattung der Familie Kassiengewächse mit 5-blättrigem, etwas ungleichen, abfälligem Kelche, 5 ungleichen Blumenblättern und verschieden gestalteten, 1-fächerigen oder querfächerigen vielsamigen Hülsen.

Röhrenfrüchtige Kassie

(C. fistula)

Ist ein 6 – 12 Meter hoher Baum mit glatter, aschgrauer Rinde und dichtastigem ausgebreitetem Wipfel. Die 30 – 45 cm langen Blätter haben gestielte, 9 – 12 cm lange und 3 bis 4 ½ cm breite Blättchen und die kleinen lineal sichelförmigen Nebenblätter sind abfällig. Die winkelständigen 30 – 60 cm langen Trauben haben langgestielte, 3 cm im Durchmesser haltende, goldgelbe Blüten. Die hängenden 30 – 60 cm langen, 1 ½ – 3 cm dicken schwarzbraunen Früchte haben an der Stelle der Nähte zwei breite Streifen, die gerade oder nur wenig gekrümmt sind. Die eirunden oder oval rundlichen Samen sind zusammengedrückt, gelblich oder rötlich braun und glänzend. Ist in Ostindien heimisch und wird dort, wie in Ägypten und im tropischen Amerika angepflanzt. Die Hülsen sind unter dem Namen Röhrenkassie im Handel und der in den Querfächern enthaltene, die Samen umgebende Brei ist das gebräuchliche Kassienmark. Es bildet eine schwarzbraune, zähe, fast geruchlose, süße Masse, die Zucker und abführenden Auszug stoff enthält.



Anwendung

Kommt als gelind abführendes Mittel, aber nicht häufig in Anwendung.

Lanzettblättrige Kassie

(C. lancelotta)

Ist ein vielastiger, 30 – 50 cm hoher Strauch, dessen Blättchen 1,2 – 3,6 mm lang, 9 – 12 mm, breit und die kurzen, pfriemlich lanzettlichen Nebenblätter bleibend sind. Die samt den Stielen 9 – 12 cm langen Trauben haben kurzgestielte, 15 mm im Durchmesser haltende Blüten, deren blassgelbe Blumenblätter mit dunklen Adern durchzogen sind. Die überhängenden breilosen Früchte sind olivengrün und in der Mitte braun. Wächst in Oberägypten und Rubien.

Verkehrtblättrige Kassie

(C. obovata)

Ist ein Strauch von der Größe des vorherigen. Die Blüten sind etwas größer, die Früchte schmaler und länger, und kennzeichnet sich durch eine Reihe von stumpfen Läppchen aus der Mitte jeder Seite. Ändert ab in die eigentliche, nicht stumpfen oder vorn abgerundeten Blättchen und in die gestumpfte, mit gestutzten oder eingedrückten Fiederblättchen. Von diesen beiden Arten kommen die schon seit langer Zeit bekannten 2 Sorten der Sennesblätter.

Nämlich:

  1. die alexandrinischen oder Palt-Sennesblätter, ein ans Blättchen, Blattstielen, Aststückchen und Bruchstücken der Hülsen von beiden genannten Arten bestehendes Gemengsel, unter welchen sich noch eine größere oder geringere Menge Arghelblätter befinden und
  2. die tripolitanischen Sennesblätter, die entweder nur aus Blättchen, Stielen und Hülsenbruchstücken der lanzettblättrigen Kassie bestehen, oder auch mit Blättchen von der verkehrt-blättrigen Kassie gemengt sind, aber keine Arghelblätter enthalten. Die erstere Sorte kommt über Alexandrien, die andere über Tripolis zu uns. Außer diesen beiden Sorten kommt seit kurzem eine dritte Sorte,
  3. die indischen oder ostindischen Sennesblätter, im Handel vor. Diese Sorte besteht aus größeren, 22 – 45 mm langen, 9 – 15 mm breiten, schwach lanzettlichen, zugespitzten, wenig zerbrochenen, nur mit wenigen schlanken Stielen, den Blattspindeln vermengten Blättchen von dünner, mehr häutiger Beschaffenheit. Sie rühren von der in Ostindien kultivierten Art, der scharfblättrigen Kassie (C. acubifolia) her.

Diese 3 Sorten besitzen einen eigentümlichen, unangenehmen Geruch, der bei der ersteren in den frisch geöffneten Ballen weit stärker ist, als bei den anderen, und einen widerlichen, schwach-bitterlichen und schleimigen Geschmack. Der charakteristische Bestandteil ist das Sennabitter oder Cathartin.



Anwendung

Die Sennesblätter, von denen immer nur die sog. alexanorinischen oder tripolitanischen Blätter in Anwendung kommen, sollten, alle Mischungen mit anderen Pflanzenteilen sind verwerflich, hauptsächlich die Verwendung der kleinen Senna, sind als ein kräftig und sicher wirkendes Abführmittel allgemein im Gebrauche und werden am häufigsten im Ausguss verordnet.
Sie bilden ferner einen Bestandteil mehrerer zusammengesetzter Mittel, wie z. B. des Wiener Tränkchens. Hergestellt wird das Wiener Tränkchen, indem man dem Sennatee natronhaltigen Weinstein, Manna, und etwas Zitronenölzucker beisetzt.
Man nimmt alle 3-4 Stunden 1 Löffel voll.

Bildnachweis: By The original uploader was Peter1968 at English Wikipedia (Transferred from en.wikipedia to Commons.) [CC BY 2.5, GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

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