Kroton
Kroton
(Croton)
Gattung der Familie Rautengewächse, mit 1-häusigen, selten 2-häusigen Blüten, deren männliche Blüten, 5-teilige Kelche, 5 Blumenblätter, mit 5 dazwischen stehenden Drüsen und deren weibliche Bluten 5-teilige, bleibende Kelche, meist fehlende Blumenblätter und einen 3-fächerigen, am Grunde von 5 Drüsen oder Anhängseln umgebenen Fruchtknoten haben.
Purgier-Kroton
(C. tiglium)
Ist ein Strauch oder kleiner, 4 – 6 Meter hoher Baum, mit grauer, glatter Rinde, ziemlich lang gestielten, grünen, besonders unterseits mit kleinen, stirnförmigen Drüsen besetzten Blättern. Die kleinen Blüten sind 1-häusig, der Fruchtboden weiß schülferig und die Kapsel stumpf 3-kantig. Wächst in Ostindien, und aus den molukkischen Inseln, auf Ceylon, Malabar und China. Die Samen – Purgierkörner oder Granatill – sind im Umrisse oval, 15 – 16 mm lang und 9 – 12 mm breit, schmutzig graubraun, teilweise aber auch rötlich oder gelblich braun und matt. Sie schließen unter der dünnen, harten Schale einen weißlichen oder gelblichen Kern ein, der an sich geruchlos ist, beim Erwärmen aber einen äußerst scharfen Dunst entwickelt und einen anfangs mild-öligen, dann aber höchst scharfen, widerlichen, anhaltend-kratzenden und brennenden Geschmack besitzt. Sie enthalten fettes Öl , Harz und einen noch nicht näher erforschten, scharfen Stoff. Beim Arbeiten hat man Nase und Augen vor dem scharfen Dunste des Krotonöls wohl zu hüten, auch jede direkte Berührung mit der bloßen Haut zu meiden.
Anwendung
Diese Samen, welche in ihrem Vaterlande als heftiges Abführmittel gebräuchlich sind, werden bei uns nie angewendet, dagegen das ebenfalls aus Ostindien kommende, ans diesen Samen durch Auspressen gewonnene Krotonöl, als eines der kräftigsten und sichersten Abführmittel bei hartnäckiger Stuhlverhaltens und großer Hartnäckigkeit der Unterleibsorgane. Es wird zu diesem Zwecke auf den Unterleib eingerieben. In Pflanzenmilch wird ¼ – 1 Tropfen innerlich gegeben, nm schnelles Abführen zu bewirten, und besonders um entzündliche und schlagflussartige Zustände des Gehirns abzuleiten.
Gemeiner, wohlriechender Kroton
(C. eluteria)
Ist ein Strauch oder kleiner Baum, mit weißer, innen brauner Rinde und eckigen, schwach zusammengedrückten, jüngeren Ästen. Die Blätter sind etwas kurz gestielt, durchscheinend-punktiert, oberseits grün und unterseits silberweiß. Von den kleinen, 1-häusigen Blüten mit silberweiß schülfrigen Kelche, der am Rande weiß zottige Zipfel hat, sind die oberen kurz-gestielten männlich, die unteren, fast sitzenden, weiblich. Wächst auf den Antillen, namentlich auf Jamaika, blüht vom August bis September, und liefert die gebräuchliche Kaskarillrinde, welche ans rinnenförmigen, häusiger jedoch aus röhrig-zusammengerollten, 4 ½ – 14 cm langen, federspul- bis kleinfingerdicken, öfters gekrümmten Stücken besteht, von welchen die dünneren, mit feineren Längsrunzeln, Längsrissen und mit entfernten Querrissen versehen sind, während die dickeren Stücke stark runzelig und rissig, mit zahlreichen, am Rande erst aufgeworfenen Querrissen überzogen sind, die sämtlich, wenn sie noch die äußere Rindenlage besitzen, gewöhnlich eine weiße Flechtenkruste als äußerste Hülle zeigen. Wo diese Hülle jedoch, nebst der äußeren Borkenschichte abgesprungen ist, sind die Stücke von einer rötlich-, schwärzlich- oder grünlich-braunen, stets durch Grau getrübten Farbe, wobei auch an den entblössten Stellen die Sporen der Runzeln und Querrisse noch bemerkbar sind. Auf der inneren Seite sind die Rindenstücke glatt, dunkelbraun, seltener heller oder rötlich braun, dabei stets matt, bestäubt und auf dem Querbruch ziemlich glatt, dunkelbraun und schwach harzglänzend, außerdem schwer und hart, dabei aber doch leicht zerbrechlich. Ihr schwach gewürzhafter Geruch wird beim Schaben und Pulverisieren viel stärker, und erinnert etwas an Muskatnuss und Ambra, ihr Geschmack, der ein wenig lange am Gaumen haftet, ist gewürzhaft und etwas unangenehm bitter. Sie enthalten ätherisches Öl, Harz und bitteren Auszugstoff.
Anwendung
Die Kaskarillrinde, welche ein braunschweigischer Arzt, Namens Stießer, im Jahr 1684, also vor 200 Jahren beschrieb und empfahl, ist heute noch als stärkend erregendes, dabei wenig erhitzendes Mittel sehr geschätzt, und wird bei vielen, auf Erschlaffung der Verdauungsorgane beruhenden Leiden, besonders auch gegen Würmer, als Unterstützungsmittel der China, seltener für sich bei Schwächefiebern – in Pulver, Aufguss und Abkochung – angewendet.
Präparate sind der Auszug und die Tinktur, die ebenfalls mehrfach angewendet werden.
Bildnachweis: By Louise Wolff –darina 23:11, 6 May 2005 (UTC) (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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