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Kurkuma

Kurkuma

Kurkuma

(Curcuma)


Siehe dazu auch unseren Beitrag: Kurkuma: Das gelbe Glück – Modernes Wissen zu dieser für unsere Gesundheit besonders wertvollen Pflanze 🙂


Gattung der Familie Ingwerkräuter, mit röhrigem, 3-zähnigem Kelche, 6-teiligem Blumensaum, von welchem die äußeren Zipfel den beiden seitlichen inneren ziemlich gleich, die Honiglippe aber größer und abstehend ist, auf welche eine dreifächerige, 3-klappige und vielsamige Kapsel folgt.

Blockzitwer

(C. aromatica)

Ist im Vergleich zu Curcuma longa nur wenig erforscht. Im Volksmund ist sie auch unter den Namen Blockzitwer, wilde Gilbwurz, Curcuma wenyujin und Frühlingskurkuma bekannt. Die Wuchshöhe beträgt ca. ein Meter. Blätter und Blüten wachsen von der Wurzel aus gradlinig nach oben.

Verbreitet sich vorübergehend in Südchina, Indien, Sri Lanka, Nepal, Bangladesch, Myanmar, Thailand und Vietnam. Es handelt sich nämlich um eine mehrjährige Pflanze, die viel Wasser, Sonnenlicht und Temperaturen über 15 Grad Celsius benötigt.

Die Knolle wird vor allem in der Kosmetikindustrie und auch der traditionellen Medizin vermehrt eingesetzt. Sie verfügt nämlich über ein breites Spektrum an medizinischen Eigenschaften. In einer Studie hat man beispielsweise das Extrakt von Curcuma aromatica an 10 Bakterienstämmen (klinische Isolate und Standardstämme) getestet und so die antibakteriellen Aktivität gemessen. Es zeigte sich, dass dieses bei allen Bakterienstämmen eine aktive Wirkung hatte. Dies ist deswegen von großer Relevanz, da die Bakterien immer resistenter gegenüber Antibiotika werden. Mit einem gleichzeitigen Anstieg von Infektionskrankheiten ergibt sich daraus ein weltweit ernstzunehmendes Problem. Demnach sind Wissenschaftler:innen und Mediziner:innen stetig auf der Suche nach neuen Medikamenten, die sich die Kraft von Pflanzen zunutze machen. Eine Pflanze mit solch starker antibakterieller Aktivität wie Curcuma aromatica ist deswegen sehr begehrt.

Anwendung

Die Wurzel ist essbar und wird in der Küche in verschiedenen Currysorten verwendet. Der Curcuma aromatica werden aber auch antimikrobielle, antimykotische, antioxidative und antitumorale Eigenschaften zugeschrieben. In der Medizin wird sie vor allem als entzündungshemmendes Mittel, zur Förderung der Blutzirkulation, zur Beseitigung von Blutstauungen und zur Behandlung von Krebs eingesetzt. In Kombination mit Adstringentien und Aromaten finden sie darüber hinaus auch Verwendung bei Prellungen, Verstauchungen, Schluckauf, Bronchitis, Husten, Leukoderma und Hautausschlägen. In der Ayurveda-Medizin wird Curcuma aromatica bei Appetitlosigkeit eingesetzt.

Zittwer-Kurkuma

(C. zedoria)

Hat einen knollenförmigen, fleischigen, geringelten, mit teils ähnlich gebildeten handförmig-geteilten Ästen versehenen, teils länglich-eiförmigen, ungeringelten, an langen fleischigen Zasern hängenden, Knollen treibenden Wurzelstock, der außerdem noch mit zahlreichen, einfachen dicklichen Zasern besetzt ist. Die großen, sämtlich grundständigen Blätter sind 30 – 60 cm lang, gleichlaufend siedernervig, mit ihrem stark verschmälerten Grunde auf den Blattscheiden sitzend, wobei diese einander fest umschlingen, und dadurch einen 60 – 90 cm hohen, an seinem Grunde mit einigen schuppenförmigen, blattlosen Scheiden umgebenen Stengel nachahmen. Die etwas vor den Blättern erscheinenden, 15 – 18 cm hohen, mit stumpfen, lockeren, blattlosen Scheiden besetzten Blütenschäfte tragen eine 12 – 15 cm lange, locker dachige Ähre. Die unteren der äußeren Deckblätter sind eirund-länglich, stumpf vertieft, grünlich-gelb, nach unten mit den Rändern sackförmig verwachsen, und schließen 3 – 4 Blüten ein, während die oberen leer, länger und schmäler, spitz und dabei purpurrot, dagegen die inneren Deckblätter kurzhäutig und ungefärbt sind. Der Kelch ist zart und durchsichtig und die Blume trichterig mit schwach gekrümmter Röhre und von Farbe blassgelb. Die länglich runde Kapsel ist häutig und strohgelb und der längliche Saum blassbraun und weiß bemäntelt.

Wächst in Ostindien wild und wird dort gepflegt, außerdem soll sie in China, auf Java und Madagaskar vorkommen. Diese Pflanze liefert die gebräuchliche Zittwerwurzel, welche aus den getrocknete Ästen des Wurzelstocks besteht. Diese sind der Länge nach in Zwei oder mehrere, 3 – 7 ½ cm lange Stücke gespalten, welche halbiert eiförmig oder 3-seitig mit einer gewölbten Rückenfläche, zuweilen auch 4-seitig, seltener aber scheibenförmig im Handel vorkommen. Die äußere gewölbte Seite ist mehr oder weniger stark längs-runzlig, zeigt meist noch die ringförmigen Absätze, und in der Richtung derselben die faserigen Reste der abgeschnittenen Wurzelzasern, während die innern oder Schnittflächen ziemlich glatt sind. Die Farbe ist ein schmutziges Weiß, das mehr oder weniger mit grau, gelb oder rotbraun überdeckt und zum Teil dunkelbraun gefleckt ist. Die Stücke sind hart und schwer, auf dem Querbruch fast muschelig, gelb oder rot bräunlich, unter der Lupe kleine Harzpunkte zeigend. Der Geruch, zumal beim Durchbrechen und Zerstoßen der Stücke, ist angenehm gewürzhaft und wie der Geschmack etwas kampferartig. Die wirksamen Bestandteile sind ätherisches Öl und scharfes Harz.

Anwendung

Die Zittwerwurzel besitzt eine dem Ingwer ähnliche, jedoch mehr stärkend-erregende und weniger erhitzende Wirkung. Sie kommt in ähnlichen Fällen wie der Ingwer, jedoch heutzutage weniger allgemein und ebenfalls nur als Zusatz zu andern Arzneien in Anwendung.



Lange Kurkuma

(C. longa)

Hat einen knollenförmigen, geringelten, mit zahlreichen, walzigen, oder keulenförmigen, ebenfalls geringelten, einfachen, oder wenig und kurzastigen, außen blassgelben, innen satt gelben Ästen und langen, am unteren Ende zu eiförmigen, glatten, weißlichen Knollen angeschwollenen Zasern besetzten Wurzelstock. Die grundständigen Blätter sind 30 – 45 cm lang, 15 – 18 cm breit und sehr lang gestielt, derer unterwärts scheidigen Blattstiele, mit ihren Scheiden einander und den Blütenschaft fest umschließen. Der 15 cm lange Schaft trägt eine ebenso lange, fast walzige Ähre, deren längliche Deckblätter weißlich und an der Spitze häufig purpur-rötlich überlaufen sind. Die Blüten sind blassgelb, dagegen die Honiglippe dottergelb. Die fast kugelige, häutige Kapsel enthält weiß-längliche Samen, Ist im südlichen Asien heimisch und wird dort in allen Ländern und auf den Inseln angebaut. Diese Art liefert die Kurkumawurzel oder Gilbwurzel, von welcher man im Großhandel gegenwärtig folgende Sorten unterscheidet:

  1. Bengalische Kurkuma

    Welche aus 3 – 6 cm langen, federspul- bis kleinfingersdicken Stücken besteht, die fast walzig- oder keulenförmig, an einem oder beiden Enden abgerundet, stumpf und meist etwas gekrümmt sind. Sie sind teils schwach geringelt, oder fast glatt, teils und meist nur stellenweise stark runzelig, dabei mehr oder weniger deutlich geringelt, hier und da mit einem kurzen, höckerförmigen Ast und mit Narben besetzt. Außen ist diese Sorte gelbgrau. zuweilen mehr in’s bräunliche ziehend, dabei ist sie hart und schwer, auf dem Querbruch fest, schwach harz-glänzend und zeigt einen dunkel Pomeranzen gelben Kern, der durch eine feine, hellere Kreislinie von der äußeren, weniger dunklen Schichte getrennt ist. Sie besitzt einen gewürzhaften, dein Ingwer ähnlichen, aber schwächeren Geruch und Geschmack.

  2. Chinesische Kurkuma

    Diese Sorte besteht aus weit dickeren, keulenfömigen Stücken, die eine lebhaftere, graulich-dunkelgelbe Farbe besitzen und 4 ½ – 6 cm lang, an ihrem dünneren Ende kleinfingerdick, am andern meist kopfförmig verdickten Ende 1 ½ – 3 cm dick, dabei schwach runzlig und undeutlich geringelt sind. Auf dem gesättigt Pomeranzen gelben Querbruch erscheint der Kern oft stellenweiss von der Rinde getrennt. Geruch und Geschmack find schwächer als bei der vorigen Art.

  3. Javanische Kurkuma

    Die Stücke dieser Sorte sind 5 – 9 cm lang, meist mehr walzig, oft auch etwas zusammengedrückt, dabei fedenpul- bis fingersdick, wobei sie häufig in einen eiförmigen oder fast kugeligen, 1 ½ bis 4 ½ cm dicken Kopf übergeht, und mit rundlichen oder mehr unregelmäßigen, knollenförmigen Stücken untermengt ist. Der Querbruch ist wie bei der ersten Sorte, der Geruch unbedeutend, der Geschmack kaum gewürzhaft.

  4. Runde, javanische Kurkuma

    Diese Sorte ist sozusagen nur eine Untersorte der vorigen. und besteht aus eiförmigen oder fast kugeligen, meist 3 cm langen und 2 ¼ cm, dicken Knollen, deren Äste abgeschnitten oder abgebrochen und von welchen die dickeren Knollen in 2 Hälften gespalten wurden. Außer den mehr glatten, dunkelbraunen Schnittflächen verhält sich diese Kurkuma den knolligen Stücken der vorher genannten Sorten ganz ähnlich. – Alle Sorten färben beim Kauen den Speichel gelb und enthalten neben ätherischem Öl als wichtigsten Bestandteil einen gelben harzigen Farbstoff.

Anwendung

Die Gilbwurzel, welche eine gelind erregende, auflösende und harntreibende Wirkung besitzt und früher besonders bei erschlafften Unterleibsbeschwerden, bei Leberleiden, Wassersucht, auch zur Beförderung der monatlichen Regel, schwerer Geburten und selbst gegen Krätze in Anwendung war, dient jetzt nur noch als färbendes Mittel bei der Eibischsalbe und zur Bereitung des Kurkumapapiers. – Ihre Hauptanwendung findet sie heutzutage in der Technik als Farbstoff, doch ist ihre Farbe nicht sehr haltbar.

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