Hauptmenü

Lorbeer

Lorbeer

Lorbeer

(Laurus)

Gattung der Familie Lorbeergewächse mit 5häusigen, gefüllten Blüten, abfälliger, 4teiliger Blütenhülle und einer am Grunde nackten, einsamigen Beere.

Edler Lorbeer

(L. nobilis)

Gemeiner Lorbeer, ist ein immergrüner, 2 – 4 ½ Meter hoher Strauch oder auch ein 6 – 7 ½ Meter hoher Baum, mit aufrechten, steifen, in der Jugend glatten und kahlen Ästen, deren wechselständige Blätter gestielt, länglich lanzettlich, an beiden Enden zugespitzt, etwas wellig, starr, lederig, fiedernervig und zumal unterseitig fein netzaderig, sowie am schmal knorpeligen Rande etwas umgebogen sind. Die in winkelständigen, kurzgestielten, büschelförmigen, in 3 – 6-blütigen Dolden stehenden Blüten sind am Grunde von 4 rundlichen, stark vertieften, bräunlichen, schuppenförmigen Deckblättern eingehüllt. Die gelblich-weiße Blütenhülle hat verkehrt-eirunde, stumpfe, vertiefte, beiderseits flaumige Zipfel. Die eiförmig länglich runden, spitzlichen, 1 ½ – 2 mm langen Beeren sind schwarzblau. Wächst in den Ländern um das mittelländische Meer wild und wird bis zu dem südlichsten Teile Deutschlands und der Schweiz im Freien angebaut. Blüht vom März bis Anfang Mai.
In der Heilkunde sind die Früchte als Lorbeeren gebräuchlich. Dieselben sind von der oben angegebenen Gestalt, getrocknet fast schwarz, außerdem netzig gerunzelt, schwach glänzend und enthalten unter der dünnen, zerbrechlichen Fruchthülle einen rötlich braunen Samenkern, der sich leicht in seine 2 dicken, den Kaffeebohnen ähnlichen Keimblätter trennen lässt. Sie besitzen einen eigentümlichen, stark gewürzhaften Geruch, einen gewürzhaft bitteren Geschmack und enthalten als vorzüglichste Bestandteile ätherisches und fettes Öl nebst einem flüchtigen, krystallinischen, scharf bitteren Stoff, Laurin.



Anwendung

Die Lorbeeren wirken stärkend erregend, blähungtreibend und zugleich erhitzend, kommen aber heutzutage fast nur noch in Verbindung mit anderen stärkenden Mitteln äußerlich gepulvert, sowie das durch Kochen und Auspressen aus den frischen Beeren bereitete Lorbeeröl bei krampfhaften und schmerzenden Nervenleiden und bei langwierigen Hautkrankheiten in Anwendung.
Das Pulver oder seltener das Lorbeeröl bildet einen Bestandteil der Nervensalbe.
Noch weniger gebräuchlich ist das ätherische Lorbeeröl. Als Salbe wird sie vom Landvolke noch gegen Krätze gebraucht.

In der Tierheilkunde können die Lorbeeren größeren Haustieren zu 15-45 g, Schweinen und Schafen zu 1,875-2,75 g, Hunden von 0,1-1,875 g in Verbindung mit anderen ätherisch öligen und salzigen Mitteln in der Form von Pulvern, Latwergen und Pillen verabreicht werden. Einen ausgebreiteten Gebrauch findet das Lorbeeröl äußerlich als reizendes und zerteilendes Mittel bei alten Geschwüren, Krämpfen und Lähmungen oder dort, wo man eine so genannte Ableitung bewirken will, und wird dann meist in Verbindung mit Terpentinöl oder Kanthariden (spanische Fliegen), verwendet. Statt des etwas teuren Lorbeeröls kann man die durch mäßiges Kochen von 6 Teilen Lorbeerpulver, 1 Teil Sevenkraut und 12 Teilen ungesalzener Butter erhaltene, an Dichtigkeit der Butter gleichkommende Masse benutzen.

Bildnachweis: By Je Hyuk Lee (Own work) [CC BY-SA 3.0 or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons



Ähnliche Einträge


Kommentare sind geschlossen.