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Quecksilber

Quecksilber - Zimmertemperatur

Quecksilber

(Mercusius vivus, Hydrargyrum)

Quecksilber ist ein flüssiges, metallglänzendes, bläulich-weißes Metall, welches gewöhnlich eine kleine Menge Blei, Wismut, Zink oder Zinn enthält. Gediegen als Jungfernquecksilber wird es nur selten in einigen Gegenden der Erde z. B. in Spanien gefunden, dagegen kommt es geschwefelt als Zinnober sehr häufig vor. Am meisten Quecksilber liefern in Europa Spanien und Österreich.

Nach dem Gold und dem Platina ist Quecksilber das schwerste Metall, ganz rein ist es völlig geschmack- und geruchlos, und zerteilt sich, ohne irgendwie anzuhängen, in lauter kleine Kügelchen. Das in den Handel kommende Quecksilber ist in der Regel nicht rein, und enthält fremde Metalle, Blei, Kupfer, Silber, Zinn, auch Staub, oft bis zu 2 Prozent. Diese Unreinigkeit lässt sich leicht erkennen, wenn man das Quecksilber an der Luft stehen lässt, in welchem Falle die Oberfläche desselben matter wird. Es wird daher zur Darstellung pharmazeutischer Präparate gereinigt. Als solche nennen wir: Ätzender Quecksilbersublimat, eine weiße, durchsichtige, schwere Masse, welche in gut verschlossenen Gläsern aufbewahrt werden muss.



Anwendung

Man gibt das Quecksilbersublimat, welches eines der stärksten Gifte ist, innerlich bei sekundärer Syphilis, bei rheumatischen Leiden, Wasserkopf, Hirnhautentzündung, äußerlich bei syphilitischen Hautausschlägen, bei Gichtleiden, Mastdarmkatarrh und Harnröhrenkatarrh.

Rotes Jodquecksilber

Ein sehr feines, scharlachrotes Pulver.

Anwendung

Es wird meist in Salbenform bei skrofulösen, syphilitischen, oder krebsartigen Geschwüren, krebshaften Flechten u. s. w. angewendet. Innerlich wird es in den unter ätzender Quecksilbersublimat angeführten Krankheiten in Pillenform gegeben.

Quecksilberchlorür (Kalomel)

Quecksilberchlorür, Kalomel, ist die gebräuchlichste Form. Es ist ein äußerst feines, schweres, gelblichweißes Pulver.

Anwendung

Das Kalomel wirkt sehr stark abführend,und wird am häufigsten bei Entzündungen und Fiebern angewendet, bei Wassersuchten infolge von Herz-, Leder- oder Lungenleiden, bei Skropheln, Nervenfieber, ansteckendem Typhus, bei Ruhr, Schleimfieber, bei Krupp, Gichtern, Brechruhr der Kinder, primärer Syphilis. Äußerlich wird es als Streupulver bei Hornhautflecken, bei Drüsenanschwellungen und als Salbe benützt.

Weißer Präcipitat

Weißer Präcipitat, wird als Salbe gegen Flechten,Hornhautgeschwüre, sogenannte Venusblütchen und Krätze gebraucht. Die graue Quecksilbersalbe findet bei Syphilis, Starrkrampf, Mundstarrkrampf, bei langwieriger Leberentzündung häufige Anwendung.

In der Homöopathie wird das Quecksilber bei Schankergeschwüren, Knochengeschwülsten, Knochenfraß, rheumatischen Schmerzen, Krätze, Pocken, syphilitischen Flechten, Augenentzündung, eiterigem Ohrenfluß, Zahnschmerzen, Halsentzündung, Zungenentzündung, Speichelfluß, Darm- und Bauchfellentzündung, grünlichem Tripperausfluß, Eicheltripper, Hodengeschwulst, trockenem Husten und Bluthusten verordnet.

In der Tierheilkunde wird das milde, salzsaure Quecksilber, Kalomel bei fieberhaften Krankheiten der Leber und des Darmkanals, bei Brust- und Hirnentzündung, typhösen Entzündungen, Milzbrand, Bräune, langwährender Drüsenverhärtung, Darmkanalentzündung, bei Würmern der Pferde, teils für sich, teils in Verbindung mit anderen Mitteln meistens in Pillenform gegeben, äußerlich wird es selten verwendet.



Quecksilbersublimat

Quecksilbersublimat wird innerlich am besten gar nicht verwendet, da er ein zu gefährliches Mittel ist; äußerlich findet er als Bestandteil des sogenannten Kastrierpulvers, ebenso bei Wunnbeulen, Strahlkrebs, veralteten Geschwüren und Fisteln Anwendung.

In schwacher Auflösung wird er bei der Raude angewendet, die Tiere müssen jedoch am Belecken der eingeriebenen Stellen verhindert werden. Bei veralteter Bug- und Hüftlähme soll Girard’s Mercurialsalbe schon sehr gute Dienste geleistet haben, dieselbe ist jedoch mit großer Vorsicht anzuwenden und jedenfalls der Tierarzt beizuziehen.

Rotes Quecksilberoxyd

Das rote Quecksilberoxyd wird nur äußerlich angewendet bei speckigen, Jauche absetzenden Geschwüren, bei Wurmbeulen, veralteter Mauke, Krebs, Fisteln, überhaupt bei trägen Geschwulsten, bei langwieriger Entzündung der Bindehaut, Augenfell- und Hornhautflecken.

Bildnachweis: By Own work (Own work) [GFDL or CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

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