Rittersporn
Rittersporn
(Delphinium)
Gattung der Familie Ranunkelgewächse mit blumenartigem, abfälligem, 5-blättrigem Kelche, dessen oberes Kelchblatt gespornt ist, 4 Blumenblättern, von welchen entweder die beiden oberen gespornt sind und ihre Sporen in den Sporn des Kelches eingeschlossen haben, während die beiden unteren benagelt sind, oder es sind alle 4 Blumenblätter in eine scheinbar einblättrige und einspornige Blume verwachsen. Die hülsenförmigen Früchtchen, 3 – 5 an der Zahl, sind getrennt, oft auch einzeln in der Bauchnaht ausspringend und mehrsamig.
Scharfer Rittersporn
(D. staphisagria)
Stephanskraut, Läusekraut s. Taf. Xl., hat ½ 1 Meter hohe und höhere, stielrunde, schwachgerillte Stengel, die nebst den Blatt- und Blütenstielen und den Deckblättern lang und weich, zottig und dazwischen drüsig flaumig oder auch nur drüsig flaumig sind. Die dicklichen Blätter sind sattgrün und deren Stiele oberseits rinnig. Die Gipfeltraube ist ansehnlich, die Blütenstiele sind oft zweimal so lang als die Blüte.
Der heller oder dunkler violette Kelch ist außen flaumig und hat einen grünen flecken unter der stumpfen Spitze der länglich runden Kelchblätter und sein Sporn ist etwa ¼ so lang als das oberste Kelchblatt. Von den weißlichen oder oberwärts bläulichen Blumenblättern sind die zwar oberen schief länglich ausgerandet, die beiden unteren spatelig, 2spaltig. Die Früchtchen sind weich zottig und die Samen gitterartig grubig. Wächst auf unfruchtbaren Stellen, namentlich in der Nähe der Seelüfte im südlichen Europa und blicht im Juni und Juli.
Die Samen – Stephanskörner, Läusekörner – sind gebräuchlich. Dieselben sind 9 – 12 mm lang, im Umrisse meist 3eckig, im ganzen vom Rücken her zusammen gedrückt, ungleich oder verschoben 3 – 4-kantig, mit mehr oder minder stark gewölbter Rückenfläche, dunkel graubraun, mit einem festen öligen Kern. Sie haben einen schwachen, aber unangenehmen Geruch und einen bitterlich brennend scharfen, lang anhaltenden Geschmack und enthalten als eigentümlichen Bestandteil das Alkaloid Delphinin.
Anwendung
Obwohl der Samen stark abführend, brechen- erregend und wurmwidrig wirkt, wird derselbe in der Allopathie doch nur als äußerliches Mittel zur Vertreibung des Ungeziefers angewendet, indem er einen Bestandteil des Läusepulvers und der Läusesalbe ausmacht.
In der Homöopathie wird der Same als energisches, krätzevertreibendes Mittel, namentlich gegen Kopfgrind und Skropheln, sowie gegen manche andere Krankheiten,, als Quecksilbersiechtum, Schwermut, äußere Augenübel, Entzündungskrankheiten der Geschlechts- und Harnorgane, Gebärmutterkrebs und ruhrartige Zufälle, ferner gegen Wechselfieber, Magenkrampf, Knochenauftreibung, Kröpf, Gesichtsschmerz, Zahnschmerz, Mundgeschwüre verordnet.
Bildnachweis: By Ghislain118 (AD) http://www.fleurs-des-montagnes.net (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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