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Rosskastanie

Blüten Rosskastanie

Rosskastanie

(Aesculus)

Gattung der Familie Seifenbaumgewächse mit glockigem, oder röhrigem, 5-spaltigem Kelch, 4 – 5 benagelten, mit einer fleischigen Scheibe im Kelchgrunde stehenden Blättern.

Gewöhnliche Rosskastanie

(Ae. hippocastanum)

Wilde Kastanie, ist ein schöner, 20 – 25 Meter hoher Baum, mit einem großen, dicht beblätterten Wipfel, rissiger, brauner Rinde des Stammes, glatter und graulicher Rinde der jüngeren Äste und großen, glänzenden, harzig klebrigen Knospen. Die weißen Blumenblätter haben einen rosenroten, oder gelben Flecken über dem Grunde oer Platte. Die fast kugeligen oder halbkugeligen Samen haben 3 cm im Durchmesser, sind glänzend kastanienbraun und mit einem großen, rundlichen, flachen, bräunlich hellgrauen Nabel versehen. In Tibet und im nördlichen Persien heimisch, ist er seit 1565 in Deutschland bekannt, und jetzt in einem großen Teil von Europa in Alleen und Parkanlagen angepflanzt. Blüht im April und Mai. Von den jüngeren, 3 – 5-jährigen Ästen wird im Frühling die Roßkastanienrinde gesammelt. Sie ist 1 – 1 ½ mm dick, ziemlich zähe und biegsam, außen grau, zum Teil in’s graubraune, oder rotbraun spielend, von jüngeren Zweigen ziemlich glatt, von älteren mehr runzelig, rissig und rau, mehr oder weniger mit Wärzchen besetzt sind innen gelblich oder rötlich braun. Dieselbe ist fast geruchlos und hat einen herb bitteren Geschmack. Sie enthält als vorherrschende Bestandteile eisengrünenden Gerbstoff und bitteren Auszugstoff.



Anwendung

Die Rinde besitzt eine bitter zusammenziehende Wirkung und wurde innerlich in Pulver und Abkochung als Ersatz der China, namentlich gegen Wechselfieber, äußerlich als zusammenziehendes und antiseptisches Mittel beim Brande, bei Blutungen und schlaffen Geschwüren empfohlen. Heutzutage wird sie jedoch nur noch als Zusatz zu Bädern gebraucht und in der Färberei als Färbestoff verwendet.

In der Tierheilkunde kann die Roßkastanienrinde ganz sowie die Weidenrinde benutzt werden. Die Blätter sind bei mit Schwäche verbundenen Krankheiten ein zweckmäßiges Gesundheitsmittel. Die Samen werden von Rindern und Schafen, vorzüglich aber von Schweinen gefressen. Eben diese Samen – Roßkastanien – sind fleischig mehlig, schmecken anfangs süßlich, dann herb und widerlich bitter und enthalten außer vielem Stärkemehl, ebenfalls eisengrünenden Gerbstoff und bitteren Auszugstoff. Dieselben wurden, geröstet und in Abkochung, nicht nur gegen Wechselfieber und Blutflüsse, sondern auch gegen Hämorrhoiden, Durchfälle und Blähungen empfohlen. Das Pulver der ungerösteten Samen kann als Waschmittel und auch als Niesmittel verwendet werden. Auch gewinnt man aus denselben ein gutes Stärkemehl und kann daraus einen guten Branntwein destillieren. Das Holz des Baumes dient zu Schreinerarbeiten.

Bildnachweis: By Nikanos (Own work) [CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons



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