Alant
Alant
(Inula)
Alant – ein kurzer Steckbrief
Anwendungen: Husten, Asthma & Verdauungsprobleme
Homöopathische Anwendung: Lungenschwäche, Menstruationsbeschwerden, Reizhusten
wissenschaftlicher Name: Inula helenium, Helenium grandiflorium, Aster helenium
Pflanzenfamilie: Korbblütler
englischer Name: Elecampane
Verwendete Pflanzenteile: Wurzel, Blätter
Wichtigste Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Helenin
Sammelzeit: März bis Mitte April, September bis November
Herkunft des Alant
Mittlerweile ist der Alant überall auf unserer Erde zu finden, ursprünglich stammt er allerdings aus Asien. Er zählt zu den traditionellen Heilpflanzen, macht sich aber auch hübsch im Garten.
Mythisches über den Alant
Die Heilpflanze trägt auch den Beinamen “Helenenkraut”. Einer griechischen Sage nach entstammt der Alant den Tränen der schönen Helena. Deshalb wird vermutet, dass auch schon die alten Griechen im Alant ein Heilmittel erkannten.
Auch wurde er im Mittelalter von den sogenannten “Hexen” als Mittel zur Dämonenabwehr genutzt.
In der Christenheit war und ist Alant Bestandteil des Weihebusches, der traditionell an Mariä Himmelfahrt (15. August) gebunden wird, um in den Ställen das Vieh zu beschützen und die Häuser der Familien vor Schäden zu bewahren.
Trägt man die Alantwurzel in Form eines Amuletts, so soll er davon schützen, verhext zu werden.
Tee bei Husten & Asthma
2 Teile Alantwurzeln, 1 Teil Spitzwegerich-Blätter, 1 Teil Süßholzwurzeln und 1 Teil Lungenkraut
Alantwein als Allheilmittel
(Siehe auch: Alant-Wein)
Man benötigt: 50 Gramm Alantwurzeln und einen Liter Weisswein.
In einem Einmachglas mit einem Schraubdeckel übergießt man die Alantwurzeln, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Diese Mischung muss nun 6 Wochen ziehen.
Danach abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.
Täglich 1-3 Schnapsgläschen davon trinken.
Alant Tinktur
Sowie einen Wein, lässt sich auch eine Tinktur herstellen:
Diesmal übergießt man die Alantwurzeln in einem Einmachglas mit einem Schraubdeckel mit Weingeist oder Doppelkorn, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Auch diese Mischung muss nun 6 Wochen ziehen.
Dann abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.
Täglich 10 – 50 Tropfen einnehmen.
Echten Alant kaufen
Persönlich empfehle ich sehr gerne die Alantwurzeln von “vom Achterhof”.
Alant Tee kaufen
Wer einen fertigen Tee haben möchte, dem seien diese empfohlen:
- Alant Inula Helenium Earl Grey Tee-Mischung – mit einem Hauch von orange
- Alant Inula Helenium grünen Tee-Mischung – mit einem Hauch von orange
- Alant Inula Helenium Rooibos-Tee-Mischung
Alant – Altes Wissen
Gattung der zur Familie der Kompositen gehörenden Unterfamilie Kompositen mit dachiger Hülle und meist gestrahlten Köpfchen, deren Randblüten einreihig, weiblich und zungenförmig, selten dreispaltig und gleichfarbig mit den Scheibenblüten sind.
Echter Alant
(J. Helenium)
Großer oder Garten-Alant, Gruftalant, Helenenkraut, Glockenwurz, Galantwurz, großer Heinrich, Ortwurz mit aufrechtem und haarig-zottigem 1-1,1m hohem Stengel und stengelumfassenden, eirunden, runzligen, unten filzigen Blättern. Die großen, gestrahlten Blütenköpfe stehen einzeln, oder zu wenigen auf den Gipfeln des Stengels und der Äste, deren schmal-linealische Strahlblüten sattgelb, wie die Scheibe sind. Der senkrechte, ein bis mehrere Zentimeter dicke Wurzelstock ist oben vielköpfig, querrunzelig, ästig und mit zerstreuten starken Wurzelfasern besetzt. Blüht im Juli und August und findet sich auf feuchten Wiesen, an Gräben und Ufern des nördlichen Deutschland, in Belgien, Frankreich und England und wird auch seines Gebrauche, wegen kultiviert.
Die Wurzel, die berühmte Alantwurzel, wird im Frühjahr oder Herbst gesammelt, von den Wurzelfasern befreit und geschält, sodann in fingerlange Stücke geschnitten und getrocknet. Sie besteht aus einer dünnen, gelblichgrauen Rinde und einem harten, schwammigen Holzkörper, der kleine, mit glänzender brauner Harzmasse erfüllte Behälter besitzt, leicht die Feuchtigkeit anziehe und im frischen Zustande stark kampferartig gewürzig ist, im getrockneten aber schwach veilchenartig riecht und milden Geschmack hat. Sie enthält einen stärkemehlartigen Stoff, das Inulin, einen bitteren Extraktivstoff, einen kampferartigen Stoff, den Alantkampfer, ein ätherisches Öl, ein scharfes Weichharz und etwas Essigsäure.
Anwendung
Die Wurzel ist ein stärkend-erregendes, besonders auf die Schleimhäute wirkendes und die Absonderung in denselben vermehrendem Heilmittel, das demgemäß in allen Krankheiten angewendet wird, welche von einer Erschlaffung, Trägheit und zähen Schleimabsonderung der Atmungs- und Verdauungsorgane herrühren, oder überhaupt in einem solchen Leiden ihre Wurzeln haben. So in den auf Schlaffheit und Verschleimung begründeten. Krankheiten der Brustorgane, bei katarrhalischen Beschwerden, in Katarrhalfiebern, Magenverschleimungen. Gelb-und Bleichsucht, schleimigen Diarrhöen, und den dadurch hervorgerufenen Übeln, wie Wassersucht; in diesen Krankheiten jedoch nur als unterstützendes Mittel anderer Arzneien. Ferner gebraucht man sie mit Erfolg bei Gelbsucht, Bleichsucht, Menstruationsstockungen, Schleimhämorrhoiden, sowie gegen Gicht, welche aus einer gestörten oder ungeordneten Tätigkeit in den Organen des Unterleibs hervorgegangen ist.
4g der Wurzel werden in ca. 400ml Wasser bis auf schwach 300ml abgekocht und tagsüber genommen.
Gegen Husten hat frisches Wasser, in welches Alant gelegt wurde, schon oft geholfen.
Äußerlich wendet man sie gegen chronische Hautausschläge, Flechten und insbesondere gegen die Krätze bei Kindern an, indem man mit der konzentrierten Abkochung oder Salbe abends vor dem Schlafengehen die kranken Stellen einreibt und daneben des Morgens und des Abends einige Tassen des Wurzelaufgusses trinkt. Außerdem muss jeden Morgen die eingeriebene Salbe von der Haut wieder mit Wasser und Seife abgewaschen werden. Man gibt das Pulver innerlich zu 0,5-1,0g einige mal den Tag über.
Zum Aufguss nimmt man 8-16g auf 180g heißen Wassers und löst das Ganze auf. Von demselben gibt man alle 2 Stunden 1-2 Esslöffel voll. Am wirksamsten zeigt sich die Wurzel in der Abkochung, wobei man 15-30g mit 270g Wasser auf 180g Colatur einkocht und hiervon alle 2 Stunden 1-2 Esslöffel voll gibt. Diese Abkochung kann auch als Naschmittel benutzt werden.
Um die Salbe herzustellen, kocht man 180g Wurzel in 360g Wasser weich, treibt sie durch ein Sieb und vermengt sie dann mit 120g Schweinefett oder frischer süsser Butter.
Ein angenehmer Aufguss wird ferner erhalten, wenn man 30g Alantwurzel und 12g Süssholzwurzel in 1 Liter kochenden Wassers 3 Stunden hindurch auszieht.
Den Alantwein erhält man, wenn man 30g grüne Alantwurzel, nachdem sie zuvor wohl abgewaschen worden, in Scheiben schneidet, mit 30g Weingeist von 80% benetzt und dann dieselbe nach 24 Stunden zwei Tage hindurch mit 960g Rheinwein digeriert, dann auspresst und filtriert.
Vorzügliche Magentinktur lässt sich folgendermaßen herstellen: Je 30g Alantwurzel , Senna bester Qualität , Guajakholz, Süssholz, Anissamen und Koriandersamen, 120g große Rosinen, die entkernt sein müssen, werden, nachdem sie zerschnitten und zerstoßen, mit 750ml starkem Kornbranntwein übergossen, 4 Tage digerieren gelassen, und hierauf abgefüllt. In der Dosis von 60g wird sie gegen Kolik, Gelbsucht und chronische Hautausschläge angewendet.
In der Tierheilkunde gebraucht man den Alant bei der von Schwäche und Verschleimung herrührenden Appetitlosigkeit und Unverdaulichkeit, bei Katarrhalfieber und Katarrh (Druse der Pferde, Schnupfen der Schafe, Schweine und Hunde), bei katarrhalischer Bräune. Doch muss in den angegebenen Krankheitsfällen der Entzündungszustand vorüber, oder die Entzündung langwierig geworden sein, wenn die Alantwurzel angewendet werden will. Dasselbe gilt von Augenetzündung, wenn nach denselben sich bereits ein zäher Auswurf eingefunden hat und bei so genannten nervösen Brustentzündungen. Man wendet die Alantwurzel unter gleichen Umständen bei chronischem Husten, und bei, von Erschlaffung und Verschleimung der Atmungsorgane herrührender Kurzatmigkeit, demgemäß auch bei dem so genannten schleimigen Dampf der Pferde, bei Wassersuchten und schlaffen Anschwellungen, die von Schwäche und schlechter Ernährung herrühren, bei Mauke, Wurm und veralteten Hautausschlägen an. Man gibt bei Pferden 15-45g, bei Rindvieh 30-90g, Schafen und Schweinen 4-12g, und Hunden 0,5-4g auf einmal und in Zwischenzeiten von 4-5 Stunden. Die Anwendung kann in jeder Form, selbst in Abkochung geschehen. Bei manchen Zuständen ist er für sich allein ausreichend, wo man aber seine reizende Wirkung zu mindern, die Absonderungen zu befördern und zugleich dünnflüssiger zu machen wünscht, wie z. B. nach eben beseitigter Entzündung, setzt man Brechweinstein, Salmiak, Kochsalz, Goldschwefel, Schwefel hinzu. In den meisten langwierigen Fällen, wo die Ernährung sehr leidet, verbindet man ihn mit bitteren Stoffen, wie Schwefel, Spießglanz, Wacholderbeeren, Terpentinöl und anderen Mitteln.
Bildnachweis: By Anna (Inula heleniumUploaded by pixeltoo) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
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