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Balsambaum


Balsambaum

(Balsamodendron)

Gattung der Familie Amyrideen, hat zweihäusige Blüten, einen 4zähnigen, oder 4spaltigen, bleibenden Kelch 4 aufrecht abstehende, im Blütenknopfe eingefaltet klappige Blumenblätter und eine 2- oder 1 steinige Steinfrucht.

Myrrhen-Balsambaum

(B. Myrrha)

echter Myrrhenbaum ist ein kleiner Baum oder Strauch mit weißlich grauer Rinde und meist büschelig gestalteten, kurzgestielten Blättern, von welchen das mittlere Blättchen 1,2-1,5 Mm. lang, die seitlichen dagegen 4 mal kleiner sind. Die Blüten sind unbekannt, die Früchte jedoch braun. Findet sich in Arabien.

Dieser kleine Baum liefert die echte Myrrhe, welche der von selbst aus der Rinde austretende und an der Luft verhärtende, gummiharzige Saft ist. Die bessere oder ausgelesene Myrrhe besteht aus unregelmäßigen, unebenen, rauen, matten, wie bestäubten oder schwach glänzenden Stücken oder Körnern von der Größe einer Erbse bis zu der einer Wallnuss. Diese Stücke sind von gelblich- oder rötlich-brauner Farbe, undurchsichtig oder nur wenig durchscheinend, fettig anzufühlen, spröde, auf dem Bruche matt, uneben, zum Teil splitterig und geben ein gelbes Pulver, welches einen eigentümlichen, angenehm-balsamischen Geruch und einen balsamisch bitteren Geschmack hat. Dasselbe enthält ein ätherisches Öl, ein eigentümliches Harz und Gummi.




Anwendung

Die Myrrhe ist ein geschätztes, stärkend-erregendes Mittel, dessen Wirkung sich hauptsächlich auf die Verdauungs-, Atmungs und Geschlechtsorgane erstreckt. Es wird daher bei Erschlaffung oder Reizlosigkeit dieser Organe, zumal bei Schleimflüssen, sowie bei schlaffen Geschwüren, innerlich und äußerlich in Form von Pulver, Pillen, Mixturen, wässerigen und geistigen Lösungen angewendet. Von Präparaten gibt es das Extrakt und die Tinktur, das ätherische Öl und die wässerige Auflösung des Extraktes. Äußerlich ist die Myrrhe sehr gut als Gurgelwasser bei fauligen Halsgeschwüren, als Mundwasser bei schlechten Zähnen und schwammigem, häufig blutendem Zahnfleisch; auch als Verbandwasser bei faulen Geschwüren leistet sie treffliche Dienste. Meistens wird sie in Tinkturform verwendet. Gegen lose Zähne löse man 15g Myrrhen in 60g gutem Weingeist auf und setze je 30g Löffelkrautspiritus, zerschnittene Brombeerblätter, Salbeiblätter und zerschnittene Krauseminze und 30g guten Weinessig hinzu, lasse es gut verkorkt 3 Tage sich auflösen, und dann durchseihen. Mit der gewonnenen Tinktur wascht man Zähne und Zahnfleisch täglich mehrmals.

Ordinäre Myrrhe enthält immer viel fremdartige Beimischung und darf nicht zum Arzneigebrauch verwendet werden, so wenig wie die unter dem Namen neue Myrrhe im Handel vorkommende falsche Sorte, welche aus größeren, zum Teil 6-9cm dicken, blau-schwärzlichen, bald weißlichen oder grünlichen Stücken von widrigem terpentinartigem Geruch und ekelhaft bitterm und kratzendem Geschmack, besteht. Auch die bessere Myrrhensorte kommt öfters mit arabischem oder Kirschengummi untermengt vor und muss von diesen, wie von andern fremdartigen Beimischungen gereinigt werden.

Mekkabalsambaum (B. gileadense) hat gedreite oder fünfzählig gefiederte Blätter mit ziemlich gleich großen, verkehrt eirunden, ganz räudigen, flaumigen Blättchen und eiförmigen stachelspitzigen Früchtchen. Derselbe wächst ausschließlich nur im steinigen Arabien, in der Gegend von Mekka und liefert den Mekkabalsam, der selten nach Europa gelangt; nur die geringere Sorte kommt in den Handel.




Anwendung

Es gibt mehrere Arten dieses Balsams, von welchen der feinste in klaren und farblosen Tropfen aus den Blüten schwitzt und in kleinen kegelförmigen, oben abgestutzten bleiernen Flaschen in den Handel kommt. Man braucht ihn als Heil- und Räucherungsmittel. Eine andere Sorte fließt von selbst oder nach gemachten Schnittwunden aus den jüngeren Ästen der Bäume. Sie ist dünn, flüssig, gelblich trübe, riecht ebenfalls sehr angenehm und ganz ähnlich wie die erste Sorte. Endlich gibt es noch eine dritte Sorte, die man durch Auskochen des Holzes und der Zweige gewinnt. Diese Sorten werden als Räucherungsmittel verwendet.

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