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Balsamsame


Balsamsame

(Myrospermum)

Gattung der Familie Schmetterlingsblümler, mit glockigem, undeutlich fünfzähnigem und bleibendem Kelche, fünfblättriger Blume, von welcher 4 Blumenblätter 5mal, während das fünfte, oberste, weit größere, die Fahne einer Schmetterlingsblume andeutet. Die nicht aufspringende Hülse ähnelt einer Flügelfrucht und enthält von einer balsamischen Flüssigkeit umgebene Samen.

Peruanischer Balsamsame

(M peruiferum)

Perubalsambaum ist ein ansehnlicher, immergrüner Baum, mit dicker, glatter, aschgrauer harzreicher Rinde am Stamme und warzigen kahlen Ästchen, die meist wechselständige, ganzrandige oder vorn etwas gekerbte Blättchen tragen. Die lockeren, reich blutigen, gegen 18cm langen Trauben, deren fädliche Blütenstiele schwach flaumig sind, haben weit-glockige, fünfzähnige, fast gestutzte Kelche mit weißen Blumenblättern, von welchen die 4 schmäleren, lineallanzettlichen, länger als der Kelch, das größere fünfte aber rundlich und lang benagelt ist. Findet sich in Peru, Kolumbien und Mexiko. Dieser Baum liefert den schwarzen indianischen oder Perubalsam. Derselbe ist von Syupide, schwarzbraun, in dünneren Schichten rotbraun, schwerer als Wasser, von einem sehr angenehmen Storax oder Vanillgeruche und einem balsamisch-bitterlichen, etwas scharfen und kratzenden, lange anhaltenden Geschmack. Er enthält ein eigentümliches fettes Öl, das Perubalsamöl, Harz und Benzoesäure.




Anwendung

Dieser Balsam wirkt erregend auf das Gesicht und das Nervensystem lind wird vorzüglich bei Krankheiten mit fehlerhaften Absonderungen, namentlich bei Schleimflüssen, ferner bei nervösen Leiden, Gicht, bei schlaffen Wunden und Geschwüren, wo er ein vorzügliches Mittel ist, usw. angewendet. Innerlich verordnet man den Balsam in Tropfen, Emulsion und Pillen, äußerlich für sich allein oder in Verbindung mit andern Mitteln zu Einreibungen und Einspritzungen.

In der Tierheilkunde kann der Perubalsam bei langwierigem Katarrhen der Atmungsorgane, der Harn- und Geschlechtsorgane nützlich sein. Gabe für Pferde und Rinder 15-60g, für Schafe und Schweine 4-15g, für Hunde 1-8g in Emulsion oder Pillen. Äußerlich hat man ihn als erregendes, umstimmendes Mittel bei schlaffen Wunden und Geschwüren benützt, um die Eiterung und Bildung der Fleischwärzchen dadurch zu bessern. In dieser Hinsicht wird er jedoch nur als Zusatz zu anderen Mitteln gebraucht, seine hauptsächlichste Anwendung findet er gegen die Räude jeder Art und bei allen Haustieren, weil die Milben und deren Eier schnell und sicher dadurch getötet werden. Seines angenehmen Geruches halber und weil es keine Flecke macht, verdient es besonders bei Stubenhunden den Vorzug vor fast allen andern Mitteln. Der Balsam wird selten für sich allein, höchstens in veralteten hartnäckigen Fällen, sondern gewöhnlich mit 3-6 Teilen Weingeist oder fettem Öl verdünnt so eingerieben, dass das Mittel bis in die Milbennester dringt. Nach 3 Tagen wiederholt man, wenn nötig, die Anwendung.

Toluanischer Balsamsame, (M. toluiferum), Tolubalsambaum, gleicht der vorigen Art, unterscheidet sich aber durch eine rauhe, braune Rinde seines Stammes, durch kahle Blätter, kürzere Trauben und gelbliche Blumenblätter, deren 4 kleinere nur die Länge des Kelches haben, während das größere rundlich oval ist. Findet sich auf Gebirgen des nordwestlichen Kolumbiens.

Diese Balsamsamenart ist die Mutterpflanze des Golubalsams, der eine zähe oder völlig eingetrocknete, spröde Harzmasse von bräunlich gelber oder rötlich brauner Farbe darstellt, die einen angenehmen benzoe- und vanillenartigen Geruch und einen schwach gewürzhaften Geschmack hat. Nach Daville enthält dieser Balsam einen flüssigen Kohlenwasserstoff, das Tölen, Benzoe- und Zimtsäure, Cinnamein, Äthyläther und Toluöl.

Anwendung

Derselbe wird vorzugsweise gegen chronische Katarrhe verordnet.

Flaumhaariger Balsamsame

(M. pubucen)

Mit kurz haarigen Ästchen und Blattstielen und unterseits flaumigen, am Grunde schwach herzförmigen Blättern, welcher im übrigen dem Perubalsam gleicht, soll ebenfalls den Perubalsam liefern. Viele Botaniker sind der Ansicht, dass sowohl der Peru- wie der Tolubalsam von den beiden erstgenannten Balsamsamenarten ohne Unterschied gewonnen werden und ihre Verschiedenheit nur von der Art ihrer Gewinnung herrührte, ob man sie nämlich durch Ausfließen aus der eingeschnittenen Rinde des Stammes oder durch Auskochen oder Schwellen der Rinde und Zweige erhält.

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