Bergöl
Bergöl
Erdöl (Petroleum crudum)
Eine gelbe klare Flüssigkeit, mit besonderem Erdharzgeruch. Es tritt aus Erdschichten, welche auf Steinkohlenschichten lagern, zu Tage. In Persien, Birma, Nordamerika, am kaspischen Meer, auf der Naphtainsel, überall sind unerschöpfliche Erdölquellen vorhanden, in Europa sind die stärksten wohl die von Amiano im früheren Herzogtum Parma. Das Elsaß, Frankreich, Bayern besitzt solche, und in der allerneuesten Zeit will man auch in Nord-Deutschland mächtige Petroleumquellen entdeckt haben. Wie es entstanden, ist noch nicht festgestellt, man vermutet, es sei das flüchtige, durch unterirdische Wärme in Dampf verwandelte und an der bedeutend kälteren Erdrinde verdichtete Öl längst untergegangener Nadelwälder.
Anwendung
In der Gabe von 5-20 Tropfen wird das geläuterte Steinöl als nervenstärkendes und krampfstillendes Mittel gebraucht, ebenso gegen Würmer, Darmkatarrh und Wassersucht. Äusserlich angewendet ist es bei Rheumatismus, brandigen Wunden, bei Lungenschwindsucht, Frostbeulen, bei Krätze, gegen welche das amerikanische Erdöl, ganz vorzüglich wirken soll, angezeigt.
In der Homöopathie gebrauchen es die Ärzte gegen Drüsenleiden, englische Krankheit, juckende Flechten, Drüsengeschwülste, Tränenfisteln, Schwerhörigkeit, Taubheit, Leistenbruch, Seekrankheit, Frostbeulen, aufgesprungene, rissige Haut, Geschwulst der Füsse, besonders der Zehen.
In der Tierheilkunde wird das Erdöl innerlich als Einschütt beim Aufblähen des Rindviehs empfohlen, äußerlich wendet man es bei Hufverletzungen und Geschwüren an.
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