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Bernsteinbaum


Bernsteinbaum

(Pinites succinifer)

Fossile Art der zur Familie der Coniferen gehörenden Gattung Fichte (Pinus).

Derselbe liefert den Bernstein (Succinum), Agtstein, der aus unregelmäßigen, meist stumpfeckigen Stücken und Körnern von verschiedener Größe, von rauer unebener, zuweilen aber auch von mehr abgeschliffener Oberfläche besteht.
Dieselben sind teils durchsichtig bis durchscheinend, und teils undurchsichtig und außen von größerem oder geringerem Fettglanz. Diese Stücke sind hart, schwer zu pulverisieren und auf dem Bruche vollkommen muschelig und glasglänzend, dabei aber von verschiedener Farbe, nämlich gelblichweiß, schwefelgelb, strohgelb, Honig- bis wachsgelb, gelblich-braun und rötlich-braun. Danach unterscheidet man im Handel folgende drei Sorten – weißen, gelben und roten Bernstein, zu welchen sich noch als vierte Sorte der geraspelte Bernstein gesellt, der aus den Abfällen besteht, die sich aus der Verarbeitung der größeren Bernsteinstücke ergeben haben. Der Bernstein ist geschmack- und geruchlos, entwickelt, aber auf glühende Kohlen gestreut, wohlriechende Dämpfe und wird durch Reiben stark elektrisch. Derselbe verbrennt mit gelber Flamme, schmilzt aber nur bei Ziemlich hoher Temperatur, ist in Alkohol, Äther, sowie in alkalinischen Flüssigkeiten schwer löslich und besteht aus mehreren Harzen, ätherischem Öl und Bernsteinsäure.



Anwendung

Die Abfälle des Bernsteins werden nach Art mehrerer anderer Harze als balsamisch-erregendes und zerteilendes Mittel zu Räucherungen benützt. Durch trockene Destillation werden in chemischen Fabriken das rohe Bernsteinöl und die kristallinische rohe Bernsteinsäure oder das Bernsteinsalz gewonnen, welche gereinigt als rektifiziertes Bernsteinöl und gereinigte Bernsteinsäure in den Handel kommen und nun als erregende, nervenstärkende, zum Teil auch schweißtreibende Mittel angewendet werden. Das bei dieser trockenen Destillation im Rückstand Bleibende, wird als sogenanntes Bernstein-Kolophonium, zur Herstellung verschiedener Firnisse verwendet, während der Bernstein selbst in der Tabletterie-Industrie mannichfache Verwendung findet. So hat er namentlich in Wien einen eigenen Industriezweig, die Bernsteinschnitzerei, in’s Leben gerufen.

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