Eberesche
Eberesche
(Sorbus)
Gattung der Familie Apfelfrüchtler, mit fünf-spaltigem Kelch, 5 abstehenden oder aufrechten Blumenblättern, sehr dünner und weicher, innerer Fruchthaut und durch Fehlschlagen 1 – 5 samiger Beere.
Filzige Eberesche
(S. pyrus aria)
Mehlbeerbaum, Mehlbirne, Arolsbeere, Arlsbeere, mit elliptischen oder eiförmigen, doppelt gesägten oder um Rande klein gelappten, unterseits weißen, oben grau-filzigen Blättern, deren Sägezähne und Läppchen von der Mitte des Blatts, nach unten zu, abnehmen. Die weißen Blüten haben abstehende Blumenblätter und bilden wollige Doldentrauben, die länglich runden Apfelbeeren sind rot oder rotgelb. Der über 7 Meter hoch werdende Baum findet sich in Bergwäldern bis in die Alpen hinauf.
Anwendung
Die Mehlbeeren schmecken ziemlich süß und sind essbar. Dieselben bilden ein Volksmittel gegen Husten und Durchfall.
Das harte und weiße Holz der filzigen Eberesche wird zu Stielen, Pfeifen, Rädern u. vergl. verarbeitet.
Spitzlappige Eberesche
(S. torminalis)
Elfebeerbaum, Elfebeere, Adlersbeere, Atlasbeere, Darmbeere, Elzebirn, Elritzen, mit herzeiförmigen, gelappten, anfangs flaumhaarigen, später kahlen Blättern, von denen ungleich gesägten, zugespitzten Lappen, die unteren größer und abstehend sind. Die in afterdoldigen Büscheln stehenden, weißen Blüten haben abstehende Blumenblätter, und die länglich-runden Apfelbeeren sind braun und weiß punktiert. Der oft 13 – 14 Meter hoch werdende Baum findet sich da und dort in Gebirgswäldern, aber niemals in der Ebene.
Anwendung
Die herben, etwas süßlichen und nicht unschmackhaften Früchte werden von den Bergbewohnern gegen Grimmen angewendet.
Das harte und weiße Holz dieses Baumes eignet sich sehr gut zu Schreiner- und Drechslerarbeiten.
Gemeine Eberesche
(S. aucuparia)
Wilder Vogelbeerbaum, Vogel-Speierling, Abschbaum, Gureschbaum, Maalbaum, Drosselbeere, Quickenbeere, ist ein 7 – 10 Meter hoher Bamn, mit filzigen, stumpfen und trockenen Knospen, ungleichpaarig-gefiederten, anfangs behaarten, später kahlen ober unterseits ein wenig filzigen Blättern, deren Blättchen gesägt sind. Die gelblich-weißen, in dichten Afterdolden stehenden Blüten haben abstehende Blumenblätter, und die kugeligen Apfelbeeren sind scharlachrot. Findet sich in hohen Gebirgsgegenden, besonders des nördlichen Deutschlands, und wird an vielen Orten, namentlich in rauen Gegenden angepflanzt.
Anwendung
Die Früchte schmecken herb, enthalten viel Apfelsäure und sind ein Hausmittel gegen Durchfall und zugleich ein harntreibendes Mittel.
Das harte Holz eignet sich zu Drechslerarbeiten und zu Holzschnitten, und das Land des Stammes kann zum Gerben benutzt werden.
Zahme Eberesche
(S. domestica)
Speierling, Sperberbaum, Spierapfel, Spierbirne, Adelesche, zahmer Vogelbeerbaum, Speierlingbaum, Sporbirnen, ist ein 10 – 15 Meter hoher Baum, mit kahlen, spitzigen und klebrigen Knospen, ungleichpaarig-gefiederten, anfangs behaarten, später kahlen Blättern, deren längliche Blättchen gesägt und unterseits bläulich-grau-grün sind. Die weißen, in afterdoldigen Büscheln stehenden Blüten haben abstehende Blumenblätter und die birnförmigen, seltener kugeligen Apfelbeeren sind bräunlich-grün und auf der Sommerseite rötlich. Findet sich in gebirgigen Orten und wird in Österreich, Krain, Jura u. s. w. häusig angepflanzt.
Anwendung
Am Baume sind die Früchte herb, werden aber im Stroh bald teig, süß und schmackhaft und an manchen Orten auf den Markt gebracht, ja man macht sogar in einigen Gegenden Wein und Branntwein daraus. Sie sind ein Hausmittel gegen Durchfall und Ruhr. Das äußerst harte Holz des Baumes eignet sich sehr gut zu Drechslerarbeiten, und seine Rinde zum Gerben.
In der Tierheilkunde sind die Ebereschbeeren der gemeinen Eberesche, nach Dr. Schneider, wenn man einen starken Absud von ihnen recht reichlich anwendet, ein sicheres Mittel gegen die Lungenseuche des Rindviehs.
Bildnachweis: W.J.Pilsak at the German language Wikipedia [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Kommentare sind geschlossen.