Einbeere
Einbeere
(Paris)
Gattung der Familie Zauckenlilien, mit zwitterigen Blüten, 8 – 10 blättriger, waagrecht-ausgebreiteter oder zurückgeschlagener Blütenhülle, vor welcher die 4 bis 5 äüßeren, weicheren und krautigeren Blätter einen Kelch, die 4 bis 5 inneren, zarteren, eine Blume darstellen, aus welche eine 4 – 7 fächerige Beere folgt, deren Fächer 4 – 8 Samen enthalten.
Vierblättrige Einbeere
(P. quadrifolia)
Wolfsbeere, Steinbeere, Sauauge, Sternkraut, Schweinsauge, hat einen waagrechten, strohhalm bis federspuldicken Wurzelstock, der weißlich, stielrund, gegliedert, an den Gelenken bezasert, gegen das vordere Ende mit scheidigen Schuppen besetzt und meistens etwas astig ist. Der aufrechte, 15 – 30 cm hohe, stielrunde, ganz einfache Stengel trägt an seinem Gipfel den einzigen, 4 zähligen Blätterwirbel. Die beinahe sitzenden, elliptisch- oder fast verkehrt-eirunden, zugespitzten, ganzrandigen, am Rande schärflichen, 3 – 5 nervigen und dabei geaderten Blätter sind oberseits dunkelgrün-matt, unterseits blässer und schwach glänzend. Der einzelne Blütenstiel ist gipfelständig, 3 – 9 cm lang, gefurcht, nackt und einblütig. Die Blüte bildet 4 zählige Wirtel, von welchen die grünen Kelchblätter lang, zugespitzt, 3 nervig und 4 mal breiter als die grüngelben Blumenblätter sind. Die auf die Blüte folgende, schwarz-blaue, fast kugelige Beere hat die Größe einer kleinen Kirsche. Findet sich in schattigen, feuchten Wäldern fast in ganz Europa, und enthält ein betäubend scharfes Gift.
Anwendung
Die Einbeere zählt, wie schon erwähnt, zu den narkotisch-scharfen Giftpflanzen, deren Wurzelstock, Blätter und Beeren im allgemeinen eine stark-purgierende und brecherregende Wirkung besitzen, und die vor Zeiten als Arzneimittel in Anwendung waren.
Das frische Kraut hebt, gestoßen und über die Augen gelegt, die Entzündung derselben.
Bei ihrem Gebrauch ist mit aller Vorsicht zu Werke zu gehen. H
eute ist nur noch die, aus der frischen Pflanze beim Beginn ihrer Blütezeit bereitete Tinktur in der Homöopathie als ein wirksames Mittel bei anhebender Luftröhrenschwindsucht im Gebrauch, und wird auch als ein kräftiges, schweißtreibendes Mittel betrachtet.
In der Tierheilkunde wird die Einbeere zu den wenig gebräuchlichen, narkotischen Mitteln gezählt. Kraut und Beeren sollen scharf-narkotisch wirken und den Hühnern Gift sein. Hunde zeigten von 15 Beeren gar keine Wirkung und erst bei 20 Stück trat Anstrengung zum Erbrechen ein.
Bildnachweis: By No machine-readable author provided. Migas assumed (based on copyright claims). [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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