Geum
Geum
(Geum)
Gattung der Familie Rosengewächse, mit flach-ausgebreitetem, 10 spaltigem Kelche, von dessen 2 reihigen Zipfeln die 5 äußeren kleiner sind. Die 5 auf dem Kelche, um die zahlreichen Staubgefässe stehenden Blumenblätter verbergen zahlreiche Fruchtknoten, die in einen endständigen Griffel ausgehen. Die auf einem trockenen, walzigen Fruchtboden sitzenden Nüsschen sind voll dem bleibenden, geknieten Griffel begrannt.
Gemeines Geum
(G. Urbanum)
Echte Nelkenwurz, Benediktenkraut, Igelkraut, Märzwurz, Garaffel, Karniffelwurz, hat einen kurzen, senkrechten oder schiefen, mehrköpfigen, mit vielen langen und starken Zasern besetzten Wurzelstock. Die 45 – 75 cm hohen, kahlen, oder besonders unterwärts rauhaarigen Stengel sind oberwärts astig. Die Blätter sind entweder kahl, oder unterseits, oder auch beiderseits flaumig, rauhaarig und gewimpert. Die goldgelben Blumenblätter sind verkehrt-eirund, und ebenso lang oder etwas länger als die Kelchzipfel. Die länglichen, verkehrt-eirunden Früchtchen sind zusammengedrückt.
Wächst in lichten Laubwäldern, in Gebüschen, an Zäunen und sonstigen schattigen und etwas feuchten Stellen in ganz Europa und blüht vom Juni bis August, wird auch in vielen Gärten gezogen. Jung gibt es guten Salat oder Gemüse, und wird namentlich von Schafen gerne gefressen.
Gerber schätzen die Pflanze ihres reichen Gerbstoff wegen sehr hoch. Von dieser Pflanze ist der Wurzelstock – Nelkenwurzel – gebräuchlich. Derselbe wird im Frühlinge, im April, am besten von trockenen Standorten ausgegraben, gesammelt, von Fasern und Erde gereinigt, und an einem schattigen luftigen Orte zum Trocknen aufgehängt und zu Pulvergestoßen. Der kurze, von den langen, fast 4 kantigen, im trockenen Zustande zerbrechlichen Zasern, mehr oder weniger verdeckte Stock ist außen braun und innen weißlich oder rötlich. Er riecht angenehm, schwach nach Gewürznelken und schmeckt zusammenziehend-bitterlich. Die wirksamen Bestandteile sind ätherisches Öl und eisenbläuender Gerbestoff.
Anwendung
Die Nelkenwurzel kommt als bitter-zusammenziehendes, etwas erregendes Mittel in Anwendung bei örtlicher Schwäche der Verdauungsorgane, zumal der Schleimhäute und Nerven, bei Durchfällen, Schleim- und Blutflüssen, Wechsel- und Nervenfieber u. s. w. und wird am häufigsten im Aufguss mit Wasser oder Wein, seltener in Pulver-, Pillen- und Latwergenform verordnet. Man gibt das Pulver zu 2 – 4 g, 2 – 4 mal täglich. Zum Aufguss oder zur Abkochung nimmt man 30 g auf 240 g Durchseihung esslöffelweise. Zur weinigen Tinktur setzt man 60 g der Wurzel in ½ Liter gutem Wein an, und nimmt täglich 1 oder 2 Teelöffel voll.
Bildnachweis: By Badlydrawnboy22 (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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