Guttabaum
Guttabaum
(Hebadendron)
Gattung der Familie Clusiaceen, hat 2 häusige Blüten, einen 4 blattrigen, bleibenden Kelch, 4 vertiefte Blumenblätter und eine fleischige, 4 fächerige Beere, deren einsamige Fächer mit Brei erfüllt sind.
Echter Guttabaum
(H. gambogioides)
Ist ein mittelgroßer Baum, mit gegenständigen, gestielten, verkehrt-länglicheirund, kurz zugespitzten, lederigen, kahlen, oberseits dunkelgrünen und glänzenden, unterseits blässeren Blättern, und hat in den Blattwinkeln gehäufte Blüten. Von den Kelchblättern sind die 2 äußeren ganzrandig und etwas lederig, die 2 inneren aber wimperig gezähnt, häutig, außen weißlich und innen gelb. Die länglich-spateligen, gekerbten, lederigen, gelblich-weiße, innen am Grunde roten Blumenblätter sind länger als der Kelch. Die die Größe einer Kirsche erreichende Beere ist rötlich-braun und am Grunde mit dem bleibenden Kelche versehen.
Wächst auf Ceylon, ist aber auch in Siam heimisch, und wurde von Hanbury als die Mutterpflanze deö Gutti bestimmt.
Von diesem Baum leitet man in neuester Zeit hauptsächlich das unter dem Namen Gummigutt bekannte Gummiharz ab. Man unterscheidet im Handel mehrere Sorten, indessen besteht die bei uns allein im Handel vorkommende und von Siam stammende, daher siamesisches Gummigutt, Siamgutti, genannte Sorte aus dicken, etwas gedrehten Stangen und Röhren, aus Kuchen und unregelmäßigen Bruchstücken. Es ist lebhaft braungelb, außen matt, weißgelb bestäubt, auf dem Bruch flach-muschelig wachsglänzmd, leicht zerreiblich, ein hochgelbes Pulver gebend.
Dasselbe ist geruchlos und anfangs auch ohne merklichen Geschmack, später entwickelt es aber einen kratzenden, süßlich-reizenden Geschmack und färbt den Speichel stark gelb. Es enthält ein gelbes Farbharz und Gummi.
Anwendung
Das Gummigutt wirkt heftig abführend, in kleineren Gaben von 0,0125 – 0,05 g reizend auf die Schleimhäute des Darmkanals und harntreibend, in größeren Gaben verursacht dasselbe aber entzündliche Reizung der Gedärme, es wird vorzüglich als Bestandteil mancher starken Bandwurmmittel verordnet. Seltener findet seine Anwendung bei Untätigkeit der Unterleibsorgane, bei Stockungen im Pfortadersystem, bei Wassersucht und Gelbsucht statt. Man muss sehr vorsichtig damit sein, da es bei Kindern schon in der Gabe von 1,0 – 2,0 tödlich wirkt.
In der Tierheilkunde kann das Gummigutt als Purgiermittel und zum Teil als harntreibendes Mittel dienen. Man hat es besonders gegen Eingeweidewürmer und gegen wassersüchtige Zustände, daher gegen die Fäule und die Egelkrankheit der Schafe empfohlen. Hertwig hat es bei Pferden bei Fäule und Dummkoller, bei Hunden gegen Bandwurm, auch bei Leibesverstopfung, übermäßiger Fettbildung, Flechten etc. mit Erfolg gegeben.
Bei gastrischen Krankheiten verdient aber die Aloe den Vorzug. Entzündliche Reizung der Verdauungsorgane verbietet den Gebrauch dieses Mittels gänzlich. Zum Zweck des Purgierens kann man Pferden und Rindern 15 – 30 g, aber ja nicht mehr, 50 g wirken schon absolut tödlich, Schafen und Hunden ½ – 1 g, Schweinen 2 – 4 g, in Wasser gelöst, verabreichen.
In der Technik wird es in der Wassermalerei als gelbe Farbe und zur Darstellung des Goldfirnisses verwendet.
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