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Haselwurz

Haselwurz

Haselwurz

(Asarum)

Gattung der Familie Osterluzeigewächse, mit glockiger, innen gefärbter, bleibender Blütenhülle, deren Röhre am Grunde dem Fruchtknoten angewachsen ist und mit einer unvollständig- 6fächerigen Kapsel, die unregelmäßig aufspringend und vielsamig ist

Europäische Haselwurz

(A. europaeum)

gemeine Haselwurz, Haselkraut. Der waagrecht – verlängerte, undeutlich- 4seitige, federkieldicke mehr oder weniger deutlich gegliederte, ästige, stellenweise mit langen, ästigen, Wurzelzasern besetzte Wurzelstock treibt über dem Boden sehr kurze Stengel, die mit einigen eirunden, häutigen Schuppen besetzt und an ihrem Ende die Blätter mit der einzelnen Blüte dazwischen tragen. Die ganzrandigen oder schwach randschweifigen, etwas lederigen Blätter sind oberseits dunkelgrün und glänzend, unterseits bleicher und matt, oft aber auch rot überlaufen. Die 15 – 18 cm lange, fast lederige, außen trübbleich-grüne braun überlaufene Blütenhülle ist innen dunkel-blutrot. Wächst in Laubholzwäldern unter Gebüsch, zumal alt steinigen Orten und unter Haselsträuchern, im großen Teile von Europa. Sowohl der getrocknete Wurzelstock allein für sich als Haselwürzel, als auch mit den Blättern als Haselkraut mit Wurzel werden in den Apotheken gehalten. Beide sollen im August gesammelt werden. Der getrocknete Wurzelstock ist meist nur strohhalmdick, 4kantig, fein längs-runzlich, knotig, hellbraun, in’s gelbe oder graue spielend und innen weißlich. Die zusammengezogenen Blätter kehren meistens die untere Fläche nach außen, weshalb sie trübblass-grün aussehen. Beide besitzen einen gewürzhaften, kampfer- und baldrianähnlichen Geruch und einen sehr scharf-gewürzhaften, widerlich bitteren Geschmacks die aber mit der Zeit viel schwächer werden, weshalb man sie nicht länger, als em Jahr aufbewahren sollte. Ihre Hauptbestandteile sind Haselwurzkampfer und Asarin oder Haselwurzbitter.



Anwendung

Dieselbe wurde früher statt der Brechwurzel als Brechmittel benutzt, da sie aber Zugleich abführend, harntreibend und eigentümlich-erregend auf Magen- und Darmkanal wirkt, so kann sie keineswegs die Brechwurzel ersetzen. Sie wird daher in der Allopathie nur noch selten angewendet.

Man hat die Haselwurz schon in Tinkturform dem Schnaps beigemischt, um den Säufern das Trinken zu verleiden; aus diesem bestehen die meisten, so sehr angepriesenen Mittel: „Trunksucht ist heilbar”, aber der Erfolg ist rein Null, das Geld zum Fenster hinausgeworfen. Es gibt kein besseres Mittel gegen das Trinken, als „Nicht trinken!” und das bringen viele leider nicht fertig.

In der Homöopathie past die Haselwurz besonders bei großer Reizbarkeit des Nervensystems, sowie nach Augenoperationen, bei zuckenden, Schmerzen, bei Spulwürmern, Wechselfieber, einseitigem Kopfschmerz, periodisch wiederkehrenden Kopfschmerzen, Augenentzündungen, Ohrenentzündungen, Taubhörigkeit, vom Magen herrührenden und gallichten Zuständen, übermässigem Erbrechen und Kolik. Man gibt einen Tropfen der reinein Tinktur oder der 1., 2. Verdünnung einmal des Tages oder nach Umständen mehrmals des Tages.
Bildnachweis: By Bernd Haynold (Own work) [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or CC BY 2.5], via Wikimedia Commons



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