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Hülsen

Gemeiner Hülsen

Hülsen

(Ilex)

Gattung der Familie Aquifoliaceen, mit kleinem, 4-5zähnigem Kelche, radförmiger, 4-5teiliger oder 4-5blättriger Blumenkrone und 4-5 steiniger Frucht.

Gemeiner Hülsen

(J. Aquifolium)

Stechpalme, Stecheiche, Stechlaub, Christdorn, ein 1,20m bis 3,60m hoher Strauch, in südlicheren Gegenden auch ein 6-12m hoher Baum, mit glatter, dunkel-graubrauner, an den jüngeren Ästen grüner, glänzender Rinde und sehr festem, schwerem Holze. Die dicken, lederigen, starren, oberseits sattgrünen, unterseits gelblich grünen und weniger stark glänzenden, am Rande gelblich-knorpeligen Blätter sind an, den jüngeren Pflanzen dornig-gezähnt und wellig, an den älteren dagegen meist, nur die Spitze gezähnt oder ganzrandig, flach, und nur in eine Dornspitze ausgehend. Die schmutzig-weißen oder rötlich überlaufenen Blumen haben 1,5cm im Durchmesser und die erbsengroßen, hochroten, seltener gelben oder weißen Früchte haben längs-runzelige Steinfächer. Wächst in Wäldern, besonders auf Gebirgen des mittleren und südlichen Europa und blüht im Mai und Juni. Von diesem Strauche oder Baume sind die Blätter als Stechpalmenblätter gebräuchlich. Dieselben haben keinen Geruch, aber einen widerlich bitteren, etwas herben Geschmack und enthalten als Hauptbestandteil einen sehr bitteren Auszugstuff.



Anwendung

Die Stechpalmenblätter sind als ein gelind-stärkendes schwach-Zusammenziehendes und etwas schleimiges Mittel, bei Verdauungsschwächen, Neigung zu Durchfall, Wechselfieber und anderen Leiden, hauptsächlich aber gegen Gicht und Rheumatismus, in Aufguss und Abkochung empfohlen worden.
Auch stehen sie im nördlichen Deutschland gegen letztere Übel noch immer sehr im Ansehen.

In der Technik wird das sehr harte und gute Holz zu Drechselarbeiten und die Zweige zu Peitschenstecken und Ladstöcken verwendet.

Paraguay-Hülsen

(J. paraguensis)

hat länglich-seilförmige und gezähnte Blätter, 4teilige Apfelstiele und geäderte Nussschale. Wächst in Brasilien und Paraguay. Die 1,80m–3,60m langen und 3-4m, dicken Zweige samt Blättern, welche gesammelt und über einem Flammenfeuer solange getrocknet werden, bis sie sozusagen geröstet sind, worauf man sie mit hölzernen Keulen zerstößt, liefert den in Brasilien und den südamerikanischen Freistaaten so sehr beliebten Paraguay-Tee, der nunmehr auch in England und auf dem Kontinente Eingang gefunden hat. Er erscheint als ein gelblich-grünes, ungleiches, mit Stengel- und Blattfragmenten vermischtes Pulver von unangenehmen, jalappenartigem Gerüche und bitterem Geschmacke.

Anwendung

Da derselbe 45% Thein enthält, so wird er insbesondere auch zur Herstellung dieses Stoffes verwendet.

Bildnachweis: By Frank Vincentz (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons



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