Kupfer
Kupfer
(Cuprum)
Ein fast in allen Ländern vorkommendes, hoch geschätztes Mineral, das wohl jedem bekannt ist. Den Namen Cuprum hat es von der Insel Zypern, von welcher es sowohl die Griechen, als die Römer in sehr großen Mengen bezogen. Seine Gewinnung, sowie seine ausgedehnte Verwertung im Gewerbe und Handel ist zu bekannt, als daß wir uns hier des Näheren darüber zu verbreiten hätten.
Anwendung
Das Kupferoxyd (Cuprum oxydatum), ein schwarzes, in verdünnter Schwefelsäure völlig lösliches Pulver, das früher gegen fallende Sucht, als Brechmittel und Abführmittel sehr gebräuchlich war, dann aber völlig abkam, wird heute in der Gabe von 0,04-0,06 bis 0,08 Gr. (Kindern die Hälfte) gegeben und als ein ganz vorzügliches Wurm- und vor allem Bandwurmmittel hochgeschätzt. Man gibt es 3-4mal täglich, 6-8 Tage hintereinander. Der Bandwurm geht meistens verwest ab. Saure Speisen sind während des Gebrauchs zu ver- meiden.
Äußerlich wird es als Salbe gegen Drüsenverhärtungen, Geschwülsten und Hornhauttrübungen verwendet. Das Kupfervitriol wirkt als starkes Brechmittel und ist dessen Anwendung nicht zu empfehlen.
Die Homöopathen geben Kupfer bei Husten, insbesondere beim Keuchhusten im höchsten Grad, bei Krämpfen, bei der Cholera (wobei wir die eigentümliche, uns aus der eigenen Erfahrung bekannte Tatsache anführen wollen, dass während der furchtbaren, im Jahre 1867 auf Sizilien ausgebrochenen Cholera-Epidemie sich das Tragen von Kupferplättchen auf der bloßen Brust als Schutzmittel in vielen Fällen erprobte, in unserer ganzen Familie kam nicht ein einziger Erkrankungsfall vor), bei Starrkrampf, Wadenkrampf und Kurzatmigkeit.
In der Tierarzneikunde wird der Kupfervitriol (Cuprum sulph. ven.) innerlich gegen langwierigen Katarrh, verdächtige Druse, Rotz, beim Hautwurm der Pferde, bei langwieriger Diarrhöe der Schafe und des Rindviehs, und bei kraftlosem Blutharnen gebraucht. Äußerlich findet er bei faulen, schlaffen Geschwüren, bei der Strahlfäule und der bösartigen Klauenseuche der Schafe Anwendung. Als Pulver wird es auf üppige Wunden, Geschwüre etc. gestreut.
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