Lebensbaum
Lebensbaum
(Thuja)
Gattung der Familie Zapfenbäume, mit einhäusigem, am Grunde von unveränderten Blättern umgebenen Blüten.
Abendländischer Lebensbaum
(T. occidentalis)
Ist ein schöner, immergrüner, 6 – 9 Meter hoher, meist schon nahe über dem Boden verasteter Baum, mit fast waagrecht ausgebreiteten Ästen und zweiseits wendigen, gleichfalls doppelt-gefiederten, jüngsten Zweigen. Die ½ – ¾ cm langen und breiten, gelblich oder grasgrünen Blätter sind an den flachen Ästchen sehr genähert, stumpf oder spitzlich, an den älteren dagegen mehr entfernt, pfriemlich zugespitzt und herablaufend. Von den einzeln auf den Spitzen der jüngsten Ästchen sitzenden Blüten sind die männlichen fast kugelig, dunkelbraun, die weiblichen fast sternförmig ausgebreitet und gelbgrün. Die kleinen Zapfen haben ovale Schuppen, die außen hell graubraun und innen dunkel rotbraun sind, und von welchen nur die 2 oder 4 innersten einen kurzen, geraden, kegeligen Höcker unter der Spitze tragen. Der Flügel der Samen, der auf jeder Seite die Breite des Samens besitzt, ist an beiden Enden ausgerandet. Der Baum ist in Nordamerika und in Sibirien heimisch und wird häuslich in Garten- und Parkanlagen gezogen. Die jüngeren, grünen Zweige führen in den Apotheken den Namen Lebensbaum. Sie riechen, zumal zerrieben, nicht unangenehm balsamisch, schmecken scharf gewürzhaft kampferartig und bitter, und enthalten als wirksamen Bestandteil ätherisches Öl.
Anwendung
Der Aufguss und die Abkochung waren schon in früherer Zeit als auflösendes, harn- und schweißtreibendes Mittel gegen Gicht und Rheumatismen, Wassersucht, Wechselfieber und andere Krankheiten in Anwendung und sind in neuerer Zeit da und dort wieder aufs neue in Aufnahme gekommen.
Das Öl treibt die Würmer ab.
In der Homöopathie wird die aus den frischen Ästchen bereitete Tinktur, bei rasch verlaufenden und langwierigen Rheumatismen, Gelenkgicht, stechenden Schmerzen fast aller Stellen des Körpers, bei ziehenden, spannenden, reißenden Schmerzen, brennenden Schmerzen in den Gliedern, Spitz- und Warzenpocken, roten, glattem Flecken auf der Haut, Drüsengeschwülsten, Warzen, Kopfschmerzen verschiedener Art, Brennen der Augenlider, Nebelsehen, Schwäche des Gesichts, Stuhlverstopfung, Hämorrhoidal-Blutandrang, Harndrängen, Eicheltripper, Entzündung der Vorsteherdrüse, weißem Fluss, langwierigem Schnupfen, Warzen, Feigwarzen, Bartfinne, verordnet.
In der Tierheilkunde hat sich der Lebensbaum äußerlich bei unreinen, schlaffen Geschwüren, gegen üppige Wucherung und Feigwarzen sehr wirksam gezeigt. Man benutzt das pulverisierte Kraut zum Einstreuen oder auch besser die Tinktur – aus einem Teil Blätter und 6 Teilen Weingeist bereitet – zum Anfeuchten, was man täglich 3 – 4 mal wiederholt.
Die homöopathischen Tierärzte wendeten den Lebensbaum in folgenden Fällen mit bestem Erfolge an, nämlich bei einer Menge unregelmäßiger, gestielter oder ungestielter, mit einander verwachsener, leicht blutender Warzen, welche eine übelriechende, schmierige Feuchtigkeit absonderten, bei Feigenmal im Rachen eines Hundes, bei schwammigen, lockeren Auswüchsen in dem inneren Winkel der Augenwinkel, bei dein Strahlkrebse der Fohlen, bei der Mauke der Pferde, bei der bösartigen Klauenseuche der Schafe, bei der bösartigen Form der Schanker- und Beschälseuche der Pferde und bei dem Tripper der Hunde.
Bildnachweis: By Kurt Stüber [1] [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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