Hauptmenü

Mangold

Mangold

Mangold
(Beta)

Gattung der Familie Immergrüngewächse, mit zwitterigen Blüten, kelchähnlicher, 5spaltiger oder teiliger Blütenhülle, deren gleiche Zipfel auf dem Rücken ohne Anhängsel sind.



Gemeiner Mangold

(B. vulgaris)

Hat einen ½ – 2 Meter hohen, fruchtkantigen, oberwärts astigen und einen, wie die ganze Pflanze, kahlen Stengel, von dessen randschweisigen, ebenen, wolligen oder blasigen, hellgrünen, glänzenden Blättern die wurzelständigen groß, 15 – 45 cm lang, gestielt, und mit unterseits stark vortretenden Rippen versehen, die kleineren Stengelblätter dagegen kurz gestielt bis fast sitzend sind, die allmählich in die lineal lanzettlichen kleinen Deckblätter übergehen. Die sitzenden, meist zu 2 – 4 gehäuften Blüten sind in schlanke, unterbrochene deckblattrige Ähren geordnet, welche zusammen eine große gipfelständige Rispe darstellen. Die länglichen Blütenhüllezipfel sind stumpf, randhäutig und mit einem stark vorspringenden Kielnerv versehen. Die oberseits mit einer zellig groben, graugelblichen, fast schwammigen Schichte ausgestattete Fruchthülle ist am Grunde von der ähnlich gefärbten Blütenhülle überkleidet, dagegen innen schwärzlich und fast hornartig. Der Same ist schwärzlich-rotbraun, punktiert, fein runzelig und glänzend.
Ist wahrscheinlich an den Küsten des mittelländischen und atlantischen Meeres im Südwesten von Europa einheimisch, und wird in einem großen Teile von Europa und Nordamerika gepflanzt. Blüht im Juli und August.

Von dieser Stammart werden folgende Hauptformen abgeleitet:

  1. Strandständiger Mangold

    (B. maritima)

    Ist in allen Teilen kleiner als die Stammart und hat eine dünnere und astigere Wurzel.

  2. Gartenmangold

    (B. cicla)

    Der Stammart ähnlich, aber durch die Kultur in allen Teilen größer geworden, hat gleichfalls eins dünnere astigere Wurzel. Außerdem ändert diese Spielart mit schmäleren und breiteren weißen, gelben und roten Rippen, ferner mit wellig krausen und blasig runzeligen Blättern ab.

  3. Rübenmangold

    (B. rapacea)

    Mit dicker, fleischiger, rübenförmiger Wurzel. Diese nur kultiviert vorkommende Abart zergliedert sich wieder in weiße und gelbe Runkelrübe, die Ringel- oder Dickrübe und die Rotrübe.




Anwendung

Da die Wurzeln des Rübenmangolds sehr zuckerhaltig sind, so wird aus den Runkelrüben, teilweise auch aus der Dickrübe der Runkelrübenzucker gewonnen, der den Rohrzucker der Kolonien in jeder Hinsicht ersetzen kann und in der Tat auch ersetzt.
Die frischen Blätter des Garten-Mangolds werden zuweilen äußerlich als kühlendes Mittel zum Auflegen, für sich oder mit Butter bestrichen, bei wunden Hautstellen, die insbesondere von blasenziehenden Mitteln herrühren, bei Entzündungen etc. benutzt. Außerdem wendet man in einigen Gegenden Deutschlands den ausgepressten Saft der Wurzeln als ein starkes Niesmittel an, indem man ihn in die Nase saugt, oder gebraucht ihn auch als ein abführendes Klystier. In dieser Beziehung verdient die rote Rübe alle Beachtung.

Bildnachweis: By Claus Ableiter (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Ähnliche Einträge


Kommentare sind geschlossen.