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Meerzwiebel

Meerzwiebel

Meerzwiebel

(Scilla)

ACHTUNG

Diese Pflanze ist stark giftig.

Die Meerzwiebel wird nur in der Homöopathie gegen Herzbeschwerden eingesetzt.




Steckbrief der Meerzwiebel

  • kommt aus mediterranen Regionen
  • blüht im Sommer von Juli bis August
  • verwendete Pflanzenteile: Zwiebel

Altes Wissen zur Meerzwiebel

Gattung der Familie Kronlilien, mit 6-blättriger, glockiger oder ausgebreiteter Blütenhülle, (deren Blätter ohne Honiggefäße,) und blauen oder weißen Blüten, deren Stiele ungegliedert sind.

Gebräuchliche Meerzwiebel

(Sc. maritima)

Hat eine sehr große, eiförmige, oft 2 Kilo schwer werdende, schuppig schalige Zwiebel, deren äußere Schalen trocken, lederig, braunrot, seltener weißlich, die inneren dagegen dick, saftig, fleischig, violett rötlich oder weiß, sind. Die zu 6 – 9 buschelig stehenden, etwas gekielten, graugrünen und glänzenden Blätter sind anfangs aufrecht, später aber schlapp und niederliegend. Der einzelne mittelständige, straff aufrechte, ½ – 1 Meter hohe Schaft ist einfach und die 30 cm und darüber lange Traube hat zurückgeschlagene, linealische, zugespitzte, am Grunde in ein spornförmiges Säckchen vorgezogene Deckblätter. Die Blütenhülle ist weiß, ihre Blättchen sind länglich stumpf, kurz bespitzt und mit einem grünen Kielnerven versehen. Wächst an den sandigen Küsten des mittelländischen Meeres und blüht im August und September.

Die ganze, frische Zwiebel kommt als Meerzwiebel im Handel vor. Sie wird von dm Küsten des mittelländischen und adriatischen, Meeres hauptsächlich über Marseille und Trieft eingeführt und teils frisch in Sand eingegraben und an einem schattigen kühlen Orte aufbewahrt,, oder es werden die inneren fleischigen Schalen in Streifen zerschnitten und zum Arzneigebrauch getrocknet, in welchem Zustande sie dann eine grauliche, gelbliche oder bräunliche Farbe annehmen. Sie werden in gut verschlossenen Gefäßen aufbewahrt, sind zerbrechlich, ziehen aber an der Luft leicht deren Feuchtigkeit an, und werden weich und biegsam. Die frische Zwiebel entwickelt beim Durchschneiden einen scharfen, zu Tränen reizenden Geruch, dabei besitzt sie einen scharfen, süßlich bitteren Geschmack. Die getrockneten Schalen sind dagegen fast geruchlos, haben aber einen ekelhaft bitteren, weniger scharfen Geschmack. Der hauptsächliche Bestandteil ist ein eigentümlicher, scharfer bitterer Stoff, das Scillitin, das in Gesellschaft von Zucker und vielem Schleim in der Zwiebel enthalten ist.




Anwendung

Die Meerzwiebel wirkt in kleinen Gaben erregend, nicht nur auf den Darmkanal, sondern auch auf die Atmungsorgane und auf das ganze, das Blutwasser betreffende System, sowie überhaupt die Tätigkeit aller absondernden Organe, zumal der Nieren befördernd, in größeren Gaben brecherregend und im frischen Zustande sogar scharf giftig. Innerlich wird sie in Pulver, Pillen und mehreren Präparaten, bei Verschleimung der Verdauungsorgane und der Lungen, bei Stockungen im Unterleibe, bei Wassersuchten und Urinbeschwerden, äußerlich auch frisch als hautrötendes und erregend zerteilendes Mittel, bei erschlafften Anschwellungen und Drüsengeschwülsten, dann in Gurgelwassern bei schwächenden Halsentzündungen verordnet. Präparate sind, der wässerige Auszug, der Essig, der Sauerhonig, der Zuckersaft und die kalkhaltige Tinktur. Zu große Gaben erregen Ekel, Erbrechen und unruhigen Schlaf, Schwindel und Fieber. Bei Wassersuchten wird die Meerzwiebel hier und da mit günstigem Erfolge angewendet.

In der Homöopathie wird die Meerzwiebel bei krätzartigen Hautausschlägen, Wassersuchten der Haut nach Erkältung und rasch verlaufenden Hautausschlägen, verschiedenen Arten von Kopfschmerzen, krankhaften Zuständen der Schleimhaut des Mundes, des Rachens, Darmkanals und der Harnwege, bei gastrischen Zuständen, Bauchwassersucht, Durchfällen verschiedener Art, Harndrang, häufigem Nachtharnen, bei Krankheiten an Schleimhaut, der Luftwege, fließendem Schnupfen, Katarrh der Luftwege, trockenem Husten, Husten mit Auswurf, Brustfellentzündung mit stechenden Schmerzen, Lungenschwindsucht und Herzbeutelwassersucht angewendet.

Man gibt 1 – 2 Tropfen der 1., 2., 3. Verdünnung 1 – 2 mal täglich, welche Gabe man nach Umständen den Tag über mehrere Male wiederholt. Zur Bereitung der Tinktur nimmt man die weißesten und fleischigsten Schalen der Meerzwiebel, zerschneidet sie und übergießt sie hierauf nach Regel 1 mit verdünntem Weingeist.




In der Tierheilkunde wird die Meerzwiebel selten, höchstens bei langwierigen Katarrhen, bei wassersüchtigen Anschwellungen kleinerer Haustiere, insbesondere der Hunde, in der Gabe von 0,05 – 0,25 g zu wiederholten Malen des Tages in Latwergen oder Pillenform, meistens mit wohlriechenden Stoffen oder Metallpräparaten angewendet. Die homöopathischen Tierärzte wenden die Meerzwiebel bei der katarrhalischen Entzündung der Schleimhaut der Luftwege mit schmerzhaftem, aber nicht rauem Husten, bei der mit und nach der Drüse der Fohlen auftretenden Lungen- oder Brustfellentzündung und bei dem so genannten feuchten Dampf der Pferde, mit zeitweiligem Schleimauswurf und dumpfem, tief aus der Brust kommendem Hustenall.

Bildnachweis: Stan Shebs [GFDL, CC BY-SA 3.0 or CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons

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