Hauptmenü

Muskatnussbaum


Muskatnussbaum

(Myristica)

Gattung der Familie Osterluzeigewächse mit gefärbter, krugförmiger, oder walzig röhriger, 3spaltiger, am Grunde von einem halb napfförmigen Deckblatts gestützter Blütenhülle und einem hartschaligen, von einem fleischigen. Zerschlitzten Mantel eingehüllten Samen.

Echter Muskatnussbaum

(M. moschata)

Ist ein 10 – 12 Meter hoher Baum, mit wirtelständigen, weit abstehenden Ästen, deren Blätter oberseits dunkelgrün und glänzend, unterseits bleichgrün und matt, dabei aber wohlriechend sind. Die Blüten sind gelblich-weiß und die Zipfel der fleischigen Blütenhülle sind kurz eirund und spitz. Die kugelig birnenförmige Frucht ist 6 – 7 cm dick und lang, und bei der Reife strohgelblich mit weißem Fleisch. Der eiförmige oder länglich-runde kugelige Samen ist 7 ½ mm lang und länger, die Samenschale hart, von den Eindrücken des Samenmantels, mit unregelmäßigen, flachen und breiten Furchen durchzogen, sonst dunkelbraun und glänzend. Der in sehr ungleiche, linealische, einfache oder gespaltene Zipfel zerschlitzte Samenmantel ist im frischen Zustande fleischig, biegsam und blutrot. Ist auf den Molukken heimisch und wird dort, wie auf den großen Sundainseln, den Maskarenen, Antillen und in Cayenne angebaut. Die von der harten Schale befreiten Samenkerne sind die verkäuflichen Muskatnüsse und die getrockneten Samenmäntel bilden die Muskatenblüte, Macis des Handels. Gute Muskatnüsse, welche schwer, ohne Wurmstiche, und gehörig voll sein müssen, sind eiförmig, oder fast kugelig, 1 ½ – 3 cm lang, dabei fest, außen netzig furchig, hellbraun und weiß bestäubt, inwendig blass braun rötlich, dunkelbraun marmoriert, ziemlich hart, beim Zerreiben ein fettes, graubraunes Pulver gebend, das einen eigentümlichen, angenehm gewürzhaften Geruch und Geschmack besitzt und als Hauptbestandteile ein fettes und ätherisches Öl enthält. Die Muskatenblüte besteht aus dicklichen, fleischig lederartigen, auf die beschriebene Weise zerschlitzten, ziemlich leicht zerbrechlichen Häuten, von braungelber, zum Teil in’s rotbraune ziehender Farbe und schwachem Fettglanz. Sie hat einen, dem Samenkerne ähnlichen, nur noch feineren, Geruch und Geschmack und enthält gleichfalls als Hauptbestandteile ätherisches und fettes Öl. Die beste Muskatenblüte kommt aus Isle de France und ist von heller Farbe.



Anwendung

Die als angenehmes Gewürz geschätzten Muskatnüsse, welche in kleinen Gaben erregend auf den Organismus, insbesondere auf die Verdauungsorgane, in zu großer Menge genossen, eher abspannend auf das Nervensystem und den Magen überreizend wirken, kommen für sich allein selten, und nur als Zusatz zu schwer verdaulichen Arzneien in Anwendung. Häufiger ist der äußerliche Gebrauch des in Indien durch Auspressen gewonnenen, seltene Muskatöls, Muskatbalsams oder der Muskatbutter bei krampfhaften Unterleibsleiden, Verdauungsschwäche, Herzweh, und Blähungen, zumal bei Kindern, auch bei Lähmungen und Frostbeulen.
Gegen Diarrhöe ist eine Abkochung von Hafergrütze, mit geriebener Muskatnuss versetzt, sehr gut. Die ebenfalls mehr als Gewürz gebräuchliche Muskatenblüte wirkt ähnlich, nur noch flüchtiger erregend, ist aber auch kaum für sich als Heilmittel in Anwendung. Dagegen wird das in Indien durch Abtropfen gewonnene Muskatenblütenöl in ähnlichen Fällen, wie das Muskatöl, verordnet.

In der Homöopathie wird die aus gepulverten Muskatnüssen bereitete Tinktur gegen Beschwerden bei unterdrückter mtl. Reinigung benutzt.



Ähnliche Einträge


Kommentare sind geschlossen.