Osterluzei
Osterluzei
(Aristolochia)
Gattung der Familie Osterluzeigewächse mit blumenartiger, abfälliger Blütenhülle, deren Röhre am Grunde dem Fruchtknoten angewachsen, über demselben bauchig erweitert, dann gerade oder gekrümmt und deren Saum schief zungenförmig vorgezogen oder 2- bis 3-spaltig ist.
Schlangenwurz-Osterluzei
(A. serpentaria)
Hat einen kleinen, knorrigen, dicht mit langen, südlichen, astigen Zasern besetzten, mehrere Stengel treibenden Wurzelstock, welch letztere 25 – 30 cm hoch werden und unterwärts mit einigen entfernten kleinen Schuppen besetzt sind. Die 4 ½ – 9 cm langen und 1 ½ – 3 cm breiten Blätter haben 2 gerundete Lappen am Grunde, die in der Bucht kaum vorgezogen sind. Die etwa 3 cm langen Blütenstiele sind abwärts gekrümmt, mit genäherten schuppenförmigen Deckblättchen besetzt, 1 – 3-blütig und oft unter abgefallenen Blättern versteckt. Die Blüten sind bräunlich rot, die Blütenhüllenröhre 1 ½ cm lang, unter dem Saum in einem Winkel aufwärts gebrochen, der Saum selbst stumpf 3-eckig und die Kapsel fast kugelig 6-kantig. Wächst in Nordamerika und hauptsächlich in den Gebirgswäldern von Karolina und Virginien bis Kentucky.
Offizinelle Osterluzei
(A. officinalis)
Der Wurzelstock ähnelt zwar dem der vorigen Art, doch ist er schlanker. Die 45 – 60 cm hohen Stengel haben mehr verlängerte und in eine schmälere Spitze auslaufende Blätter, mit einer etwas breiteren, meist seichteren Bucht am Grunde und sind in dieser oft stark keilig vorgezogen, im übrigen aber dünn und zart. Die gleichfalls längeren Blütenstiele sind hin- und hergebogen und haben entfernte Deckblättchen. Die trüb purpur braune Blütenhülle ist außen blässer und flaumig, seine Röhre an der winkeligen Biegung höckerig erweitert, der Saum eigentlich 3-lappig, dabei sind aber die beiden oberen Lappen zu einem fast halbkugeligen Helm verwachsen, während der untere Lappen eine vorgestreckte Lippe bildet. Die 6 kantige Kapsel ist im Umrisse fast viereckig oder rundlich verkehrt eirund, dabei etwas fleischig und flaumig. Wächst auf fettem Waldboden in Nordamerika und blüht im Juni.
Von diesen beiden Arten wird vorzugsweise die virginische Schlangenwurzel gesammelt.
Dieselbe besteht aus einem kurzen, 1 ½ – 4 ½ cm langen, strohhalm dicken oder wenig dickeren, hin- und hergebogenen, meist mit kurzen dünnen Wurzelköpfen, zuweilen auch noch mit den unteren Stengelteilen versehenem, seltener mehr rundlichem, höckerigem Wurzelstocke, welcher unter zahlreichen, südlichen bis haardünnen, 3 – 9 cm langen, astigen, durcheinander gewirrten, ziemlich zerbrechlichen Fasern versteckt ist, nebst diese meine graubräunliche, ins gelbe ziehende Farbe hat, einen stark gewürzhaften, etwas kampferartigen, an die Baldrianwurzel erinnernden Geruch, einen ähnlichen, dabei anhaltend bitteren Geschmack besitzt und als wichtigste Bestandteile ätherisches Öl, Weichharz und einen bitteren Auszugstoff enthält.
Anwendung
Sie ist ein kräftiges, harn- und schweißtreibendes Mittel, welches in Pulver und Aufguss bei kraftlosen Fiebern mit faulem Charakter, bei nervösen Hautausschlägen, bei Schlangenbissen und unreinen Geschwüren, sowie bei dem mit sehr gesunkener Reizbarkeit verbundenen Brande, seltener bei gewöhnlichen kraftlosen Fiebern angewendet wird.
In der Tierheilkunde wird das Pulver auf bösartige Geschwüre gestreut. Eine Blätterabkochung vertreibt Wanzen und Blattläuse. Die Osterluzei ist ein scharfes betäubendes Gift.
Bildnachweis: By Kurt Stüber [1] [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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