Pflaume
Pflaume
(Prunus)
Steckbrief der Pflaume
Weitere Namen: Zwetschke, Zwetsche, Quetsche
Wirkung der Pflaume: Appetitlosigkeit, Gicht, Halsschmerzen (Blätter), Leberleiden, Nierenprobleme, Rheuma, Verstopfung, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel
Verwendete Pflanzenteile: Laub, Harz, Früchte
Sammelzeit: Früchte: Juli bis Oktober, Laub: Mai bis August, Harz: Mai bis Juli
Gattung der Familie Mandelgewächse, mit freiem glockigem, 5spaltigem, abfallendem Kelche und 5 auf dem Kelchschlund hinter den Staubgefässen stehenden Blumenblättern, einer Steinfrucht mit saftigem Fleische, und in der Knospe mit beiden Enden eingerollten Blättern, einzelnen oder paarweisen Blüten und bereiften Früchten.
Gemeine Pflaume
(P. domestica)
Zwetschenbaum, Zwetschgenbaum, Quetschenbaum, ist ein 4 – 6 Meter hoher Baum mit dünnen, Ruten förmigen, oft etwas niedergebogenen, meist darmlosen Ästchen, der zahlreiche Wurzelausläufer treibt. Die Blütenstiele sind doppelt und dreifach so lang als der Kelch, und die länglichen, spitzlichen mehr oder weniger drüsig gezähntem Kelchzipfel sind beiderseits dichtflaumig. Die Blumenblätter sind länglich oval und grünlich weiß und die 3 – 4 ½ cm langen Früchte sind dunkelbraunrot oder bräunlich blau und mit seicht blauen leicht abwischbarem Reifen belegt. Die stark zusammengedrückte Steinschale ist spitz. Ist im Orient und wahrscheinlich auch im südlichen Europa heimisch und blüht im April. Sie wird für die Mutter der zahlreichen kultivierten Spielarten der länglichen Pflaumen gehalten.
Von den frischen Früchten – Pflaumen oder Zwetschen – deren saftiges, süßes Fleisch besonders reich an Zucker und Schleim ist, wird das rohe Pflaumenmus bereitet, welches noch einmal mit Wasser durchgeschlagen und abgedämpft und mit einem Zusätze von Zucker als gereinigtes Pflaumenmus aufbewahrt wird.
Anwendung
Dasselbe kann das Kassienmark vertreten und wirkt, mit gereinigtem Weinstein versetzt, dem Tamarindenmark ähnlich.
Die getrockneten und gekochten Pflaumen, welche leicht verdaulich, gelind ernährend und etwas eröffnend sind, werden als Nahrungsmittel bei fieberhaften, zumal galligen Krankheiten verordnet. Sie dienen auch wohl nebst dem Muse als Einhüllung für übelschmeckende feste Arzneien. Die bitteren Samenkerne enthalten neben mildem, fettem Öl dieselben Bestandteile wie die Pfirsichs und Mandeln. Das aus dein Stamme schwitzende Pflaumengummi verhält sich wie das Kirschengummi.
Schlehenpflaume
(P. spinosa)
Schlehendorn, Schwarzdorn, Heckdorn (s. Taf. XXXlX), ist ein 1 ½ – 3 ½ Meter hoher, sehr astiger Strauch, denen kurze Seitenzweige dornspitzig und waagrecht abstehend, die Gipfeltriebe aber wehrlos sind. Von den kurz zugespitzten Blättern sind die gebüschelten an der Seite der Ästchen oft auch stumpf, alle aber im Alter kahl oder nur unterseits an den Nerven noch flaumig, die Blütenknospen kommen entweder einzeln oder zu zweien und dreien vor. Die Kelchzipfel sind eirund, stumpf gezahnt und kahl. Die ovalen Blumenblätter sind rein weiß, und die schwarzen, hechtblau überlaufenen Früchte sind von der Größe einer kleinen Kirsche und haben einen äußerst herben Geschmack. Die kugelig eiförmige Steinschale ist grubig runzelig. Wächst an trockenen steinigen Orten, auf sonnigen Hügeln, an Waldrändern, in Hecken und Zäunen im größten Teils von Europa. Blüht im April, meist vor dem Ausschlagen der Blätter.
Die Schlehenblüten haben im frischen Zustand einen süßlichen und schwach bittermandelartigen Geruch, der durch Trocknen viel schwächer wird und einen bitteren Geschmack. Sie geben beim Abtröpfeln mit Wasser blausäurehaltiges ätherisches Öl und enthalten außerdem bitteren Auszugstoff.
Anwendung
Die Schlehenblüten wirken gelind abführend und werden, jedoch nicht mehr allgemein, entweder für sich allein oder als Zusatz zu Abführmitteln im Aufguss angewendet.
Die Früchte der Schlehenpflaumen sind essbar und werden mit Essig eingemacht, häuslich auch zum Branntweinbrennen verwendet.
In der Homöopathie werden die Schlehenblüten gegen Übelkeit und allgemeine Wassersucht empfohlen.
Bildnachweis: By YAMAMAYA (Photo taken by YAMAMAYA) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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