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Saflor

Färbedistel

Saflor
(Carthamus)

Gattung der zur Familie der Vereinblütler gehörenden Unterfamilie Cynareen, mit eiförmiger dachiger Hülle, deren äußere Blättchen krautig und abstehend sind, ungestrahlten Köpfchen, zwitterigen, gleichgestalteten, röhrigen Blüten, spreuborstigem Blütenlager und 4rippigen Früchtchen ohne Fruchtkrone.



Färber-Saflor

(C. Tinctorius)

Gemeiner Saflor, falscher Safran, Bastardsafran, hat aufrechte, starre, 75 —100 cm hohe, schwachkantige, gerillte, weißliche Stengel, deren lederig-starre Blätter glänzend grün sind. Die einzelnen, auf den Astgipfeln stehenden Köpfchen sind 4,5 mm lang und haben 3 cm im Durchmesser. Die Blumen mit langer fädlicher Röhre und tief 5teiligem Saume sind anfangs goldgelb, gehen dann ins safrangelbe und zuletzt in’s hochrote über. Ist in Ostindien heimisch und wird im Oriente, im nördlichen Afrika und im südlichen Europa im großen angebaut. Blüht im Juli und August.
Die getrockneten Blumen ohne die Früchte sind der Saflor, von welchem im Handel folgende Sorten vorkommen:

  1. Persischer Saflor

    Derselbe ist von sehr lebhafter Farbe, sehr rein, weich und feucht anzufühlen. Es ist eine der geschätztesten Sorten, welche fast dem chinesischen Saflor, der nicht nach Deutschland kommt, aber in England teuer bezahlt wird, an Güte gleich kommt.

  2. Indischer Saflor

    Dieser kommt teils aus Bengalen und Bombay, teils von den ostindischen Inseln, ist dunkel-braunrot und meist ziemlich verunreinigt. Der bengalische Saflor kommt zuweilen in Form kleiner, fest gepreßter Kuchen von etwas hellerer Farbe vor.

  3. Ägyptischer oder alexandrinischer Saflor

    ist die im deutschen Handel meist, verbreitete Sorte, sie ist gleichmäßig braunrot, sehr weich und elastisch, besteht dabei aber aus sehr zerzaserten Blüten, die mit Früchten-Fragmenten untermengt sind, weil man dort die Blüten mit Mühlsteinen zerquetscht und zur Entfernung eines gelben, die Qualität beeinträchtigenden Farbstoffs mit Wasser auswäscht, und dann erst die zerquetschte Masse trocknet. Kommt zu uns in Ballen von 320—350 Kilogramm.

  4. Deutscher Saflor

    Derselbe, besonders aus dem Elsaß und Thüringen stammend, ist trocken, spreuartig, sehr unrein und arm an Farbstoff.
    Tiefe Blüten haben einen eigentümlichen, meist nicht unangenehmen Geruch, einen bitterlichen Geschmack und enthalten zwei Farbstoffe, einen gelben ausziehbaren und einen roten harzigen Farbstoff, das Saflorrot oder Carthamin. Letzteres ist der eigentliche wertvolle Farbstoff dieser Pflanze und bildet im reinen Zustande ein dunkles rotbraunes Pulver mit leichtem Stich in’s grünliche. Dasselbe ist im Wasser nur wenig löslich, löst sich aber leicht in kochendem Alkohol unter purpurroter Farbe, aber nicht in Äther.




Anwendung

Dieses Pulver wird in der Seidefärberei verwendet, dient ferner zur Herstellung des Tassenrots und zur Bereitung des Spanischen Rots und der spanischen Schminke. Doch ist dieser Farbstoff nicht dauerhaft.

Bildnachweis: By Harry Rose from South West Rocks, Australia (Carthamus lanatus flowerhead1Uploaded by uleli) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

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