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Schneebeere

Gewöhnliche Schneebeere

Schneebeere

(Chiococca)

Gattung der Familie Krappgewächse hat einen dem Fruchtknoten angewachsenen Kelch, dessen Saum augenfällig 5 zähnig ist, eine trichterige, 5 spaltige Blume, deren Saum mehr oder weniger ausgebreitet ist und eine vom bleibenden Kelche gekrönte, fast zweiknöpfige, zusammengedrückte, zweikernige Beere mit papierartigen Kernschalen.



Schlangenwidrige Schneebeere

(Ch. anquifuga)

Hat eine sparrig-astige, mit vielbeugigen Ästen versehene, mehrere Stengel treibende Wurzel. Letztere werden circa 2 – 3 Meter hoch, sind rutenförmig, aufrecht oder schlaff, unterwärts grau, oberwärts grün und mit abstehenden Ästen ausgestattet. Die dicklichen Nebenblätter sind paarweise zu einem zwischenblattständigen, sehr breiten, kurzen, gestutzten und stachelspitzigen Nebenblatte verwachsen. Die waagrecht-abstehenden Rispen sind etwa von der Länge der Blätter. Die fast 1 ½ cm langen, haben einen kurzhaarigen, oder kahlen Schlund und eirund-dreieckige, spitze Zipfel. Die im Umrisse rundlichen, 0,6 bis 0,9 mm langen Beeren sind weiß.

Wächst in den Urwäldern von Brasilien, hauptsächlich in der Provinz Minas Geraes, soll aber auch noch weiter über Südamerika, bis zu den Anden verbreitet sein.

Dichtblättrige Schneebeere

(Ch. densifolia)

Ist ein schöner Strauch, oder kleiner Baum, von etwa 3 Meter Höhe, mit grünlich-brauner Rinde. Seine Wurzel gleicht derjenigen der vorigen Art. Die Blätter sind bald sehr genähert, bald stehen sie ferner voneinander. Die Spindel der Blütentraube ist flaumig, dagegen sind die Blütenstielchen kahl. Die aufgeblasen trichterigen, weißlichen, nach anderen gelblich-weißen Blumen sind am Schlunde oft purpurrötlich gestreift und wohlriechend und ihre Zipfel sind eirund-spitz und eingebogen abstehend. Die Beeren sind schneeweiß.

Wächst in den südlichen und südöstlichen Gegenden Brasiliens.

Diese beiden Arten sollen hauptsächlich die im Handel vorkommende Cainca- oder Kasinkawurzel liefern. Dieselbe besteht aus 9 bis 12 cm langen, federkiel- bis fingerdicken und dickeren, hin und her gebogenen Stücken, von welchen die dünneren stielrund, die dickeren oft unregelmäßig riefig oder kantig, sämtliche aber mit meist entfernten, mehr oder weniger vorspringenden Halbringen und ganzen Längsrunzeln versehen und außen von rötlich-graubrauner Farbe sind und unter der dünnen Rinde einen festen, holzigen, gelblich-weißen, unter der Lupe fein porös erscheinenden Kern, ohne Markröhre, einschließen.

Der Geruch ist schwach, aber unangenehm, und der hauptsächlich der Rinde zukommende Geschmack ist widerlich-bitter, etwas hart und kratzend, den Speichel erregend. Der holzige Kern dagegen ist fast geruch- und geschmacklos. Sie enthält neben mehreren Harzen eisengrünenden Gerbstoff und als den hauptsächlich wirksamsten Bestandteil einen eigentümlichen krystallinischen Stoff, das Caincanin.



Anwendung

Die Caincawurzel wirkt in größeren Gaben stark-abführend purgierend, ohne jedoch Schmerzen und Schwächen zu verursachen, in geringeren Gaben schweiß- und harntreibend, sowie beruhigend auf das Nervensystem. Sie wird als kräftiges Heilmittel bei gewissen Fällen von Wassersucht und gegen Verhaltung der monatlichen Reinigung in Pulver, Aufguß oder Abkochung empfohlen.

In der Homöopathie will man die Caincawurzel bereits mit Erfolg gegen Wassersucht angewendet haben.

Bildnachweis: By No machine-readable author provided. Wsiegmund assumed (based on copyright claims). [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or CC BY 2.5], via Wikimedia Commons

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