Schüsselflechte
Schüsselflechte
(Parmelia)
Gattung der Familie Schüsselflechten. Die Früchte sind schüsselförmig auf der oberen Fläche des Lagers zerstreut, sitzend oder kurz gestielt, mit einem Rands versehen. Die Fruchtplatte ist anfangs in ihrem Umfange zusammengezogen und dadurch geschlossen, der Markschicht aufliegend. Das Lager ist waagrecht ausgebreitet, hautähnlich bis krustenförmig, unterseits anders gefärbt, ohne Adern und Brutbecherchen, oft dem Boden ganz aufgewachsen.
Weinsteinartige Schüsselflechte
(P. tartarea)
Das ergossene Lager ist ohne bestimmte Umgrenzung und Größe, oft einige Millimeter dick, uneben und rissig. Die Früchte sind zerstreut, in der Jugend kreisrund und vertieft, später flach oder schwach gewölbt, und oft länglich oder unregelmäßig eckig.
Wächst auf der Erde, auf Steinen, auf Moos und Flechtenrasen, auf der Rinde von Bäumen und Sträuchern, in offenen und waldigen Gegenden, fast in ganz Europa in größter Menge.
Aus dieser Flechte, welche unter dem Namen schwedisches Moos in ganzen Schiffsladungen aus Schweden kommt, wird in holländischen Fabriken hauptsächlich der blaue Lack, Mooslack, Lackmus bereitet. Derselbe kommt zu uns in Gestalt kleiner quadratischer, etwa 1 bis 1 ½ mm dicker Täfelchen, welche leicht zerreiblich, rein hellblau und nicht schwer sind.
Anwendung
Wird seit der Entdeckung der Anilinfarben nur noch zur Darstellung des Reagenspapiers verwendet. Man löst den Lackmus in Wasser oder Weingeist auf. Mit dieser Tinktur stellt man das blaue Prüfungspapier und, durch stark verdünnte Salzsäure gerötet, das rote Prüfungspapier her, von welchen das erstere ein empfindlicher entgegenwirkender Stoff auf Säuren, indem das Vorhandensein dieser das Papier rötet, während das letztere ein gleich empfindlicher entgegenwirkender Stoff aus Alkalien ist, indem das Vorhandensein dieser das rote Prüfungspapier wieder blau färbt.
Bildnachweis: James Lindsey at Ecology of Commanster [CC BY-SA 2.5 or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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