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Steckenkraut

Echter Alant

Steckenkraut

(Ferula)

Gattung der Familie Doldenträger mit 5 zähnigem Kelchrande, eirunden, ganzen, zugespitzten, und mit einwärts gekrümmter Spitze versehenen Blumenblättern und einer, vom Rücken ziemlich flach zusammengedrückten, mit einem verbreiterten, flachen Rande um- zogenen Frucht.

Stinkendes Steckenkraut

(F. assa foetida)

Stinkender Asant, Teufelsdreck hat, eine dicke, spindelige Wurzel, welche einfach, oder doch selten in 2 – 3 Äste gespalten, außen schwarz, mit einem rotbraunen Faserschopfe gekrönt, innen weiß und milchig ist. Der 2 – 3 Meter hohe Stengel ist am Grunde 6 cm dick und sind dessen häutige Scheiden aufgetrieben und tragen zum Teil kleine Blattansätze. Die im Spätherbst erscheinenden und im Frühjahre absterbenden Wurzelblätter sind groß, gestielt, starr und brüchig und in ihrer Gestalt sehr veränderlich. Die 25 – 30 strahligen Dolden haben gelblich-weiße Blumen And die rotbraunen Früchte sind etwas rau.

Wächst in Persien, namentlich in der Provinz Khorassan und blüht im Juni und Juli.

Diese Pflanze liefert den Stinkasant oder Teuselsdreck. Es ist der Milchsaft der Wurzel, welcher aus deren oberem, von Erde entblößtem und scheibenweise abgeschnittenem Ende hervortritt und nach dem Eintrocknen abgenommen wird. Man unterscheidet zwei Sorten, die gewöhnlich im Handel vorkommende Mittelsorte oder den Stinkasant in Massen, der unregelmäßige, mehr oder weniger trockene, fettglänzende Massen von rötlicher bis brauner Farbe bildet. Er ist auf dein frischen Bruch weißlich, lauft aber an der Luft bald rot an und wird zuletzt ebenfalls braun. Diese Sorte besteht aus festeren Körnern, die in eine weichere Substanz eingehüllt sind, dieselbe wird in der Wärme weich und klebrig, verhärtet aber in der Kälte und kann dann zerrieben und pulverisiert werden, den Stinkasant in Körnern. Diese Sorte kommt im Handel seltener vor, ist reiner und. besteht aus unregelmäßigen und zusammenhängenden Körnern.

Beide Sorten find durch einen höchst durchdringenden, widrig-knoblauchartigen Geruch ausgezeichnet, dabei besitzen sie einen eigentümlichen, schwachbitterlichen, etwas scharfen Geschmack und enthalten als Hauptbestandteile Harz, Gummi und ätherisches Öl.




Anwendung

Der Stinkasant ist ein allgemein geschätztes, energisches Heilmittel, welches flüchtig und durchdringend-erregend auf das Nervensystem, dabei krampfstillend, zugleich die Tätigkeit des Lymphsystems und der Schleimhäute erhöhend, wirkt, und gegen eine Menge von Unterleibsleiden, welche auf Stockung, Schwäche, oder auf Krampf beruhen, gegen Hysterie und Hypochondrie, Verschleimung der Atmungs- und Harnorgane u. s. w., in Pulver, häufiger aber in Pillen und Pftanzenmilchform angewendet, und auch äußerlich als zerteilendes Mittel verordnet wird.

In der Homöopathie wird der Stinkasant bei Beschwerden nervöser Art, Anfüllung des Pfortadersystems und Venenpulsation, Blutandrang nach Leber und Milz und Anhäufung des Blutes in den Gefässen der Bauchhöhle und mit Verstopfung des Mastdarmes, Beschwerden bei wesentlicher Beteiligung der Brust und des Unterleibes, Leiden des Nervensystems und des Gemüts, Verminderung der Sinnestätigkeit ohne Abnahme des Bewusstseins und ohne besondere fieberhafte Zustände, Blutungen und Blutwallungen, langwierigem Rheumatismus und Gicht, Fettsucht, Anschwellung der Drüsen, Bauchwassersucht, und allgemeiner Wassersucht, Skropheln, und der sogenannten englischen Krankheit, Anschwellungen, Erweichung, Verbiegung und Frass (Caries) der Knochen, von Lustseuche nach siner Quecksilberkur herrührenden Knochengeschwüren, skrophuloser Augenentzündung, Ohrenfluss und Schwerhörigkeit, vom Missbrauch des Quecksilbers, Zwerchfellentzündung, schwacher Verdauung, bei Missstimmung, langwierigen Leberleiden, Verstopfung und Verhärtung des Unterleibs, Kolik, Windkolik, Blasenkrampf, zu früher oder zu schwacher Reinigung mit wehenartigen Schmerzen, Atemnotbeschwerden, Herzklopfen, namentlich nach anstrengenden Körperbewegungen, bei Magenüberladung, Wurmkrankheit, Blähsucht, Leber- und Milzkrankheiten, bei Trübsinn, Mutter- deschwerden, und langwierigem Herzleiden.




In der Tierheilkunde wird der Asant bei derjenigen Appetitlosigkeit, die ohne erkennbare, wirkliche Ursache besteht, und daher hauptsächlich eine Nervenverstimmung zu sein scheint, bei Schwäche und Verschleimung des Darmkanals, bei starker Entwicklung von Säuren und Blähungen, bei öfters eintretender Windkolik, bei Eingeweidewürmern, insbesondere bei Leberegeln, bei Wurm- und Krampfkolik, krampfhafter Harnverhaltung, bei demjenigen Koppen der Pferde, welches aus Verdauungsstörungen entsteht, bei dem sogenannten Magenkoller, bei fallender Sucht, wenn sie aus einem Leiden der Verdauungsorgane entstanden ist, bei Krumpfen, besonders der Hunde, bei andauernder Gelbsucht, bei dem Lungenkrampf, bei dem nervösen Dampf, bei andauerndem, krampfhaftem Husten, bei andauerndem Rheumatismus und veralteter Druse verwendet.

Außerdem ist er bei den bösartigen Schafpocken und bei anderen bösartigen Geschwüren empfohlen worden. Aber bei den meisten dieser Krankheiten ist der Asant durch das Terpentinöl, sowie durch die bitteren und wohlriechenden Mittel zu ersetzen. Besonders scheint der Knoblauch in Verbindung mit bittern und wohlriechenden Stoffen ein sehr passendes Ersatzmittel für ihn zu sein. In raschen Entzündungskrankheiten ist der Asant schädlich und bei Jagdhunden soll er besonders, wenn sein Gebrauch längere Zeit hindurch fortgesetzt wird, auch dadurch nachteilig sein, dass er ihren feinen Geruch zu sehr abstumpft.

Man gibt Pferden 8 – 10 g, dem Rindvieh 12 – 30 g, Schafen und Schweinen 2 – 8 g und Hunden 0,05 – 0,5 g täglich 2 – 3 mal und wiederholt die Gabe bei heftigen Trümpfen alle Stunden. Man wendet den Asant in Pillen-, Latwergen- und flüssiger, aber nicht in Pulverform an. Die flüssige Form verdient bei Krumpfen und überhaupt in dringenden Fällen den Vorzug. Hierzu lässt man ihn entweder einfach mit lauwarmem Wasser, mit schwachem Branntwein oder mit einem wohlriechenden Aufguss zusammenreiben oder man benützt dabei noch schleunige Mittel. Zu 30 g Asant nimmt man 360 – 720 g, Flüssigkeit und 30 g arabischen Gummi oder 60 g Eibischwurzelpulver oder das Gelbe von 1 – 2 Eiern. Man versetzt ihn bei nervösen Zufällen mit wohlriechenden Mitteln, auch mit Kampfer, Terpentinöl,stinkendemTieröl und Opium oder bei Fehlern der Verdauungs- und Atmungsorgane mit bitter-wohlriechenden Mitteln, Spießglanzpräparaten, mit Schwefel u. dgl.

Äußerlich wird der Asant sehr wenig gebraucht, dagegen hat er sich, mit Wasser, wohlriechenden oder schleimigen Flüssigkeiten abgerieben und als Klystier angewendet, in mehreren Fällen sehr wirksam gezeigt.
Man nimmt zu einem Klystier für Pferde 8 g, für Schafe 4 g, für Hunde ½ – 2 g.

Von der Asant-Tinktur gibt man Pferden und Rindvieh 80 – 60 g, Schafen und Schweinen 4 – 15 g, Hunden 5 – 20 Tropfen. Man benützt sie aber innerlich nur selten, sondern mehr äußerlich, bei zu wenig tätigen, unreinen, mit Maden und Knochenfraß behafteten Geschwüren, bald für sich allein, bald mit Terpentinöl und anderen Mitteln verbunden.

Die homöopathischen Tierärzte wenden den Asant bei dem krampfhaften Zustand des Euters, wo beim Beginne des Melkens das Euter vou Milch zu strotzen scheint, aber diese bald nach innen zurücktritt und nur sehr mühsam und in einem dünnen Strahle aus der Zitze gedrückt wird, bei der Klauenseuche, besonders wenn solche von Euterausschlag begleitet ist, bei bitterer, saurer, zäher Milch, bei Geschwüren und Fisteln, wo Knochenfrass (Caries) mit im Spiele, bei Geschwüren welche leicht bluten, dünnflüssigen, übelriechenden Eiter absondern und deren Ränder bläulich gefärbt und sehr empfindlich sino, und endlich bei, dem sogenannten Sterzwurm des Rindes an.

Bildnachweis: By Michael Wolf (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

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