Tamarindenbaum
Tamarindenbaum
(Tamarindus)
Gattung der Familie Cassiengewächse, mit kreiselförmiger Kelchröhre, zwei angewachsenen, hinfälligen Deckblättern, gefärbten, 5 teiligem Kelchsaum, dessen beide hinteren Zipfel oft in einen 2 zähnigen verwachsen sind, und 5 blättriger, im Kelchschlund befestigter Blume, von welchen 3 Blumenblätter gleichförmig und kurz benagelt, 2 aber borstenförmig sind.
Indischer Tamarindenbaum
(T. indica)
Ist ein 10 – 15 Meter hoher Baum, mit dickem Stamme, schwärzlich-brauner, rissiger Rinde, und weit ausgebreitetem, dicht belaubtem Wipfel. Die Blätter sind gleichpaarig-gefiedert, deren in 10 – 18 Paaren vorhandenen Blättchen sehr genähert, lineal-länglich, ganzrandig, vorn abgerundet, oder eingedrückt, am Grunde ungleich, oberseits glänzend, unterseits seegrün sind. Die wohlriechenden Blüten bilden einfache, lockere, übergeneigte, 6 – 10 blütige Trauben, deren sehr hinfällige Deckblätter rötlich, die Kelche grünlich-weiß, später blassgelb sind. Die weiße, dunkelrot-geäderte Blume wird später gelb, die hängenden, 9 – 18 cm langen, 2 – 8 mm breiten, gekrümmten Hülsen sind etwas holperig, graubraun, 3 – 12 samig, selten 1 bis 2 samig.
Die zusammengedrückten Samen sind eirund, oval, oder eckig, rundlich, dabei von Farbe kastanienbraun und glänzend.
Ist im südlichen Asien und mittleren Afrika einheimisch und wird dort, sowie in den übrigen Tropenländern gebaut.
Das breiige, mit den harten Samen, den inneren, dünnen Fruchthäuten und den faserigen Gefäßbündeln untermengte Fruchtfleisch bildet die sogenannten Tamarinden des Handels. Sie bilden eins weiche, braune Masse, von einem säuerlichen, weinartigen Gerüche und herbsaurem, nicht unangenehmem Geschmack und enthalten als Hauptbestandteile Weinsäure, doppelt-weinsaures Kali, Zitronensäure und Zucker.
Man unterscheidet im Handel:
Ostindische Tamarinden
Ist die gewöhnlichste und beste Sorte, von dunkelbrauner bis schwärzlicher Farbe, von zäher nicht schmieriger Beschaffenheit und angenehm-säuerlichem, wenig süßem Geschmack.
Westindische Tamarinden
Dieselben sind in Frankreich und England in der Arzneikunde gebräuchlich, kommen aber selten zu uns.
Die levantischen oder egyptischen Tamarinden
kommen gleichfalls nur selten zu uns. Dieselben sollen durch Ankneten mit Wasser in eine der ostindischen ähnliche Form Zurecht gerichtet werden.
Anwendung
Die Tamarinden kommen wegen ihrer gelind abführenden Wirkung als Zusatz von Laxiermitteln in Anwendung. Durch Reinigung von den unlöslichen Teilen, vermittelst Aufkochen mit Wasser und Zusatz voll Zucker wird das Tamarindenmus daraus bereitet, welches zugleich als kühlendes und besänftigendes Mittel, namentlich bei Hämorrhoiden, bei Anschoppungen schleimiger, galliger Stoffe im Magen, und in den Gedärmen gilt.
Die säuerlichen Blätter werden gegen Würmer gebraucht. Auch die Tamarindenmolken finden in der Medizin Anwendung. Schließlich werden die Tamarinden zur Herstellung von Tabaksaucen verwendet.
Bildnachweis: By Pranav Yaddanapudi from Hyderabad, India (tamarind flowers Uploaded by Epibase) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
Kommentare sind geschlossen.