Tartschenflechte
Tartschenflechte
(Cetraria)
Gattung der Familie Tellerflechten, hat schildförmige, flache oder etwas schüsselförmige, an den Enden der Äste oder Lappen des Lagers schief angeheftete, daher auch meist schief berandete Früchte. Die dünne offene Fruchtscheibe liegt auf der Markschicht auf. Das anfangs aufsteigende Lager ist im aufsteigenden Zustand meistens aufrecht, knorpelig oder häutig mit stielrundlichen oder blattig verflachten, oberseits mit mehr oder weniger vertieften Lappen versehen.
Isländische Tartschenflechte
(C. islandica)
Isländische Flechte hat ein meist ziemlich aufrechtes, in dichten Rasen wachsendes, 4 ½ – 9 cm hohes, beiderseits mit einer Rindenschichte versehenes Lager, das auf der oberen, rinnig vertieften Fläche schwach glänzend, und zumal an deu Spitzen meist dunkler gefärbt,,
am Grunde oft rot gefärbt, unterseits mit weißen staubigen Tüpfeln gezeichnet ist. Die linealischen oder länglichen Zipfel sind meist selbst wieder unregelmäßig vielspaltig, stumpf oder eingedrückt, zuweilen auch nur fein gezahnt, selten aber ohne Zähnchen und Wimpern, zugleich sind die Frucht tragenden vorn verbreitert und abgerundet.
Die Früchte sind etwas unter der Spitze der Lappen angewachsen, rundlich, anfangs etwas vertieft, zuletzt flach oder sogar schwach gewölbt und in ihrem ausgeschweiften oder unregelmäßig gekorbtem Umfange kaum berandet. Die Farbe der Fruchtschale spielt bald mehr in’s rötliche, bald mehr in’s dunkle Braun.
Wächst an der Erde hin, an trocknen Stellen, auf Heiden, in Nadelholzwäldern, in ebenen und Gebirgsgegenden im größten Teil von Europa, besonders häufig in den nördlichen Ländern. Fruchtreife das ganze Jahr hindurch.
Die ganze Pflanze ist als isländische Flechte oder isländisches Moos gebräuchlich. Dieselbe hat einen eigentümlichen aber schwachen Geruch, einen starken, rein bitteren Geschmack und enthält als Hauptbestandteile sogenannte Moosstärke und einen eigentümlichen Bitterstoff, das Cetrarin.
Anwendung
Diese Flechte wird vermöge des Flechtstärkemehls, das in kochendem Wasser eine schleimige, beim Erkalten gallertartig werdende Auflösung gibt, als ein einhüllendes und nährendes, und – wegen des Cetrarins – zugleich bitteres, stärkendes Mittel bei Brustleiden, zumal Lungenschwindsucht, sowie überhaupt bei andern Auszehrungskrankheiten, bei Schwäche der Schleimhäute und Erschlaffung der organischen Faser, teils für sich, teils in Verbindung mit anderen Mitteln in Abkochung oder in Gallertform, Isländische Moos-Gallerte, angewendet und ist außerdem ein Bestandteil mehrerer Präparate und zusammengesetzter Arzneimittel.
Bildnachweis: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=209575
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