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Teestrauch

Teestrauch

Teestrauch

(Thea)

Gattung der Familie Teegewächse, mit 5 – 6 blättrigem, nacktem, bleibendem Kelche und 6 – 9 am
Grunde zusammenhängenden Blumenblättern.



Chinesischer Teestrauch

(Th. chinensis)

Ist ein mit geraden oder vielbeugigen, braunen, im Alter graulichen Ästen begabter, stark verasteter Strauch, der, sich selbst überlassen, 3 – 4 Meter hoch und höher, im kultivierten Zustande aber durch das fortgesetzte Beschneiden nur 1 – 2 Meter hoch wird. Die wohlriechenden Blüten haben 6 – 9 ausgebreitete, später zurückgeschlagene weiße Blumenblätter.

Ist in China und Asien einheimisch und wird dort, sowie in Korea und Japan und auf Java, Ceylon u. s. w. im großen gepflanzt.

Infolge der fortgesetzten Kultur haben sich die drei folgenden beständigen Teearten gebildet:

  1. Der grüne Tee

    (Th. viridis)

    mit vielbeugigen Ästen, größeren Blättern, etwas größeren Blüten und mehr niedergedrückten Früchten.

  2. Der braune Tee

    (Th. Bohea)

    mit vielbeugigen Ästen, meist kleineren, mehr länglich verkehrt-eirunden Blättern und stark gewölbten dreiköpfigen Früchten.

  3. Der straffe Tee

    (Th. stricta)

    mit geraden steifen Ästen und meist schmäleren Blättern als die vorigen und mit Früchten, die jenen des braunen Tees ähneln

Die auf eigentümliche Weise getrockneten Blätter des Teestrauchs sind der Tee des Handels; die von diesem zunächst unterschiedenen beiden Sorten grüner und schwarzer Thee werden von den drei oben genannten Arten geliefert.

Um schwarzen Tee zu erhalten, nimmt man die jüngsten Blätter, erwärmt sie in flachen eisernen Pfannen unter beständigem Umrühren, bis sie welk geworden sind und eine gelbliche Flüssigkeit ausschwitzen, schüttet sie dann zum Abkühlen auf Matten und rollt sie zwischen den Händen, bis sie zu länglichen Röllchen, nicht aber zu runden Bällchen zusammengedreht sind. Bei dieser Behandlung scheint der Tee einen Teil seines flüchtigen Ales zu verlieren, wodurch derselbe milder und weniger aufregend wirken wird.

Den grünen Thee bereitet man aus den stärkeren Blättern, indem man sie zuerst im Wasserdampf erweicht und dann zwischen den Händen zu runden Bällchen formt. Der erstere liefert den Haysan-, Perl- und Soulangtee, der letztere den Pecco- und den Souchongtee.

Die hauptsächlichsten Bestandteile der Teeblätter sind ätherisches Öl, Gerbstoff, Gummi, Auszugstoff und Thein.



Anwendung

Der mäßig-starke warme Teeaufguss wirkt erregend auf das Nerven- und Gefässsystem, daher belebend und stärkend nach körperlichen Anstrengungen; in starkem Zustande und in zu großer Menge genossen, äußert er aber eine betäubende Wirkung, in deren Gefolge eine große Abspannung eintritt. Doch richten sich diese Wirkungen nach der größeren oder geringeren Reizbarkeit der Persönlichkeit. Im warmen Aufgusse wird er auch als ein die Haut- und Lungenausdünstung beförderndes Mittel angewendet, sowie gegen rheumatische und gichtische Beschwerden, gegen Dickleibigkeit und gegen Berauschung empfohlen.

In der Homöopathie wird dagegen die Tinktur aus den besseren grünen Teesorten als heilsam gegen Urinbeschwerden und Ermattung angesehen.

Bildnachweis: By Sebastianjude [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

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