Veilchen
Veilchen
(Viola)
Gattung der Familie Veilchengewächse, mit fünf-blättrigem Kelch, dessen Blätter ungleich und an ihrem Grunde in ein läppchenförmiges Anhängsel vorgezogen sind, und 5 Blättern, von welchen 4 paarweise einander gleich, das 5te unpaarige dagegen an seinem Grunde in einen hohlen Sporen ausgeht.
Dreifarbiges Veilchen
(V. tricolor)
Stiefmütterchen, Dreifaltigkeitsblume, Freisamkraut, hat aufsteigende, kantige und einfache oder öfter ästige Stengel, gestielte, sägezähnig gekerbte, stumpfe Blätter, von welchen die untern eirund und herzförmig, die obern länglich und keilförmig in den Blattstiel zulaufend sind. Die großen Nebenblätter sind leierfömig, fiederteilig, mit linealischen Seitenzipfeln und einem viel größeren, meist gekerbten, blattähnlichen Endzipfel. Die Kelchblätter sind lanzettlich und spitz, die Blumenblätter dagegen breit und sehr stumpf und die beiden mittleren über dem Nagel sehr stark gebartet.
Wächst auf angebauten Stellen und auf unangebautem Lande, in der Ebene und anf Gebirgen bis zur Schneegrenze im größten Teile von Europa und blüht vom Mai bis November.
Dasselbe hat eine Menge Spielarten, aber sowohl von der Hauptart als von den Spielarten wird das ganze blühende Kraut als Freisamkraut oder Stiefmütterchen kraut zum Arzneigebrauch gesammelt.
Anwendung
Das Freisamkraut besitzt hauptsächlich eine schweiß- und harntreibende, in größeren Gaben abführende und brecherregende Wirkung und wird gegenwärtig nur noch in Abkochung gegen langwierige Hautausschläge der Kinder und insbesondere gegen den Milchschorf angewendet.
In der Homöopathie wird die Tinktur des aus der frischen jungen Pflanze ausgepressten Saftes bei Ausschlägen skrophulöser Personen, Milchschorf, Frieselausschlag, Traurigkeit, Schwermut, Durchfällen schleimiger Art, Harndrang, Harnbrennen, stechenden Schmerzen in der Brust, in der Herzgrubengegend, in den Schultergelenken, Ellbogen, Vorderarmen, Fingern, in den Kniescheiden, Schienbeinen und Füßen angewendet.
Man gibt 1 – 2 Tropfen der 1., 2. Verdünnung und wiederholt die Gabe nach Umständen 1 – 2 mal täglich.
Wohlriechendes Veilchen
(V. odorata)
Märzveilchen, hat dunkel violettblaue, seltener lilafarbige, rötliche oder weiße, aber sehr wohlriechende Blumen, die in Gärten auch gefüllt vorkommen. Die fast kugelige Kapsel ist dem Boden angedrückt.
Wächst auf grasigen, schattigen Stellen in Gebüschen und Zäunen durch den größten Teil von Europa und blüht im März und April.
Gebräuchlich sind die dunkelblauen Blumenblätter als Veilchenblumen oder Märzveilchenblumen und zwar nur noch in der Homöopathie.
In der Homöopathie wird nämlich dieTinktur des aus den frischen Blumenblättern gepressten Saftes bei Schwermut, Traurigkeit, Trübsinn und Mutterbeschwerden, Gedächtnisschwäche, Schwindel, Schmerz und Krampf der Augenlider, Kurzsichtigkeit, Gesichtstäuschung, Rauschen und Klingen vor den Ohren, nächtlichen Samenergüssen, Brustbeklemmung mit Herzklopsen und Brustschmerz angewendet.
Man gibt 1 – 2 Tropfen der reinen Tinktur oder der 1., 2., 3. Verdünnung, und wiederholt diese Gabe, wenn es die Umstände erheischen sollten.
Bildnachweis: Jörg Hempel [CC BY-SA 2.0 de], via Wikimedia Commons
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