Arsenik
Arsenik
(Arsenicum)
Eines der am stärksten wirkenden Gifte, und daher mit größter Vorsicht anzuwenden; die Arseniksäure wird auch nur selten, an ihrer Stelle meist die Fowler’sche Lösung, bei Wechselfieber, Veitstanz, Atemnot, Starr- und Herzkrampf, bei Krebs, Lungenschwindsucht, Wassersucht, Bräune, bei Blutandrang gegen den Kopf als Vorbeugungsmittel angewendet. Früher häufig als Mittel zur Vertilgung der Ratten angewandt, ist er hierzu gegenwärtig nur noch selten gebräuchlich, da an seine Stelle der Phosphor getreten ist. Dagegen geben Pferdehändler ihren Tieren gerne auf dem angefeuchteten Futter Arsenik, mit Zucker oder Kohle vermischt, in der Dosis 0,1-0,2 g täglich, mehrere Wochen lang, da die Pferde hierdurch eine schöne glänzende Haut bekommen.
Seine Verwendung in Glashütten, Färbereien, Hutmachereien und Farbfabriken ist bekannt; das sogenannte Schweinfurter-Grün enthält Arsenik. Als bestes Gegenmittel bei Vergiftungen gilt Eisenoxydhydrat.
In der Homöopathie gilt er immer noch als ein sehr schätzbares Mittel bei Durchfall, heftigem Erbrechen der genossenen Speisen, Magenschmerzen, Magenentzündung, Magenkrebs, bei Cholera, wenn alle andern Mittel sich nutzlos erwiesen, bei Wassersuchten jeder Art, Herzklopfen, jauchigen Geschwüren, Flechten, bei Wechselfiebern, Typhus, Abmagerung, Milz- und Leberleiden, Luftröhrenschwindsucht.
In der Tierheilkunde wird er innerlich als auf Verdauung, Lymphsystem und die Hauttätigkeit wirkend, nur sehr selten und mit größter Vorsicht angewendet; in welcher Dosis dies von Pferdehändlern geschieht, ist oben bemerkt. Äußerlich findet er in Pulver- oder Salbenform bei Balggeschwülsten, Warzen, krebsartigen Geschwüren, bei hartnäckigen Hautausschlägen als Waschwasser Verwendung. Die neapolitanische Arsenikpomade wird bei Wurmbeulen und Wurmsträngen gebraucht, es muß jedoch die größte Vorsicht hierbei beobachtet werden. Die sogenannte Krebstinktur gegen den Strahlkrebs enthält Arsenik.
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