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Naturheilstoffe

Gelée Royale: Der exklusive Saft für Königinnen

Gelée Royale

Als Apitherapie bezeichnet man den Einsatz von Bienenprodukten zur Vorbeugung von Krankheiten und der Linderung von Beschwerden. Dass es sich bei Honig um ein gesundheitsförderndes Produkt der Bienen handelt, ist den meisten bekannt. Wusstest du aber, dass Bienen außerdem ein Sekret herstellen, welches zumindest innerhalb des Bienenstocks für ein langes Leben verantwortlich ist? Gelée Royale ist das wohl wertvollste Bienenprodukt und gewinnt aufgrund der Exklusivität und den erkennbaren positiven Effekten auf unsere Gesundheit immer mehr an Beliebtheit. Was hinter dem Hype steckt und worauf du achten solltest, wenn du Gelée Royale kaufen möchtest, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist Gelée Royale?

Bei Gelée Royale handelt es sich um ein Sekret, welches die Arbeitsbienen absondern. Es wird in den Futtersaft- und vor allem in den Oberkiefer-(Mandibel-)drüsen der Ammenbiene produziert. Und darin liegt auch einer der größten Unterschiede zwischen Honig und Gelée Royale. Rein optisch ist das Sekret der Ammenbiene dem „normalem“ Honig zwar ähnlich. Die Masse ist weißgelblich und dicklich, der Geschmack leicht säuerlich. Die Art der Herstellung und die Bedeutung für die Bienen ist jedoch eine ganz andere. Zudem dient der fertige Honig neben den Pollen auch als Rohstoff zur Herstellung von Gelée Royale.

Die puddingartiger Masse enthält eine Fülle verschiedener Inhaltsstoffe, die für die Entwicklung der Bienen von Relevanz ist. Neben 70 Prozent Wasser sind Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Aminosäuren, Vitamine (gesamter B-Komplex), Mineralstoffe, hormonartige Substanzen und antibakteriell wirkende Substanzen gefunden worden. Etwa drei Prozent der Stoffe sind jedoch noch nicht identifiziert.

Die biologische Funktion von Gelée Royale

Die biologische Funktion von Gelée Royale liegt in der Ernährung der Bienen. Aber nicht jede Biene darf von diesem Saft kosten. Es ist einzig und allein die Nahrung für

  • die Larven des Bienenstaates vom Schlüpfen bis zum 3. Lebenstag;
  • die Königinnenlarven während ihres ganzen Lebens;
  • die Königin während ihres ganzen Lebens.

Das Gelée Royale beeinflusst also die Kastenzugehörigkeit der angehenden Bienen. Ob eine Larve nämlich zu einer Königin oder Arbeiterin wird, entscheiden die Bienen über das Futter. Wird die Larve ausschließlich mit Gelée Royale gefüttert, entsteht daraus eine Bienenkönigin. Daher wird Gelée Royale auch als Königinnenfuttersaft oder Weiselsaft bezeichnet. Die Bienenköniginnenlarve schlüpft auch am schnellsten von allen Wesen im Bienenvolk. Erhält eine Larve nämlich nur zwei Tage mehr Gelée Royale als eine andere, wächst diese um mehr als das Doppelte. Auch die Lebensdauer der Biene wird durch das Gelée Royale beeinflusst. Während eine Arbeitsbiene, die Gelée Royale nur bis zum dritten Lebenstag erhält, nur 30 bis 45 Tage lebt, kann die Bienenkönigin drei bis vier Jahre leben. Die Bienenkönigin ist aber schließlich auch für den Erhalt des Volks zuständig. Ihre einzige biologische Funktion liegt in der Fortpflanzung. Täglich legt sie bis zu 2000 befruchtete Eier und garantiert so das Überleben des ganzen Bienenvolks.

Diese biologische Differenzierung zwischen Arbeitsbiene und Bienenkönigin aufgrund der Ernährung wurde wissenschaftlich untersucht. Im Jahr 2008 fanden australische Gen-Forscher:innen heraus, dass die unterschiedlichen Futterbestandteile offensichtlich dazu in der Lage sein müssen, Entwicklungsgene auszuschalten, was somit die Differenzierung der Larve zur Königin zur Folge hat.

Ist Gelée Royale gesund?

Wenn es eine Substanz gibt, die den Unterschied zwischen einer kurzlebigen Arbeitsbiene und der langlebigen Bienenkönigin ausmacht, ist diese natürlich auch bei uns Menschen heiß begehrt. Insbesondere wenn es um Vitalität und Anti-Aging geht. Daher wird Gelée Royale heutzutage auch vielerorts als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) angeboten. Man verspricht sich durch die Einnahme einer Steigerung der Lebenserwartung sowie Libido und Fruchtbarkeit. Auch das Immunsystem soll durch Gelée Royale gestärkt werden. Gleiches gilt für die Vitalität. Eine positive Wirkung wird dem wertvollen Bienenprodukt auch bei Wechseljahrsbeschwerden zugeschrieben.

Wissenschaftlich bewiesen sind diese Annahmen jedoch nicht und um ein Wundermittel handelt es sich bei Gelée Royale sicherlich auch nicht. Dennoch konnte man bereits einige gesundheitsfördernde Effekte durch die Einnahme des Weiselsafts feststellen.

So wirkt Gelée Royale

Über die Wirkung von Gelée Royale gibt es diverse Berichte, die insbesondere in der naturheilkundlichen Literatur hervorgehoben werden.Die sogenannte “Apitherapie” beschreibt den Einsatz von Bienenprodukten bei der Vorbeugung von Krankheiten und der Linderung von Beschwerden. Vor allem in Osteuropa, Südamerika und Asien ist die Apitherapie weit verbreitet. Gelée Royale ist ein Bestandteil dieser alternativen Therapieform.

Folgende Wirkungsweisen werden dem Königinnensaft zugeschrieben:

  • Appetitanregend, besonders bei Kindern und älteren Menschen
  • Förderung der Sauerstoffaufnahme in den Muskeln und im Gewebe
  • Aufbauend in Regenerationsphasen
  • Hebung des allgemeinen Wohlbefindens
  • Antibiotisch

Aus diesen Wirkungsweisen lassen sich folgende Anwendungsgebiete von Gelée Royale ableiten:

Zusätzlich soll Gelée Royale auch bei Wechseljahrsbeschwerden helfen sowie im Fall von Zahnfleischproblemen unterstützen. Gleiches gilt für unsere Haut. Der königliche Nektar wird schließlich nicht ohne Grund als effektiver Anti-Aging-Inhaltsstoff beschrieben. Das Bienenprodukt soll die Hautalterung verlangsamen sowie die Zellerneuerung antreiben. Dies sind zwei wesentliche der Vorteile von Gelée Royale für die Haut. Der Grund für diese Effekte ist unter anderem der, dass der Königinnenfuttersaft vor freien Radikalen schützt und somit die negative Auswirkung von UV-A Strahlen auf die Haut minimiert. Zudem kurbeln die enthaltenen Fettsäuren im Gelée Royale die Kollagenproduktion an. Dadurch wird dem alterungsbedingtem Kollagenverlust entgegengewirkt. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der feuchtigkeitsbindende Effekt des Futtersafts. Dieser verleiht unserer Gesichtshaut nämlich ein strafferes und gesundes Aussehen.

Was ebenfalls bekannt ist, ist die positive Wirkung von Gelée Royale auf unsere Gedächtnis. Man konnte im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie herausfinden, dass der Weiselsaft die Aktivität von Histondeacetylasen (HDACs) in vitro beeinflusst und Histonacetylierungs- und Histonmethylierungsmuster im Gehirn verändert. Solche Histonmodifikationen beeinflussen wiederum unsere Lern- und Gedächtnisprozesse. In Verhaltensexperimenten wurde gezeigt, dass das Gelée Royale spezifisch und transkriptionsabhängig den Prozess, in dem alte Nervenverknüpfungen verstärkt und neue angelegt werden, nach 24 h und 48 h verbessert. Erklärt werden kann dieser Effekt durch das im Gelée Royale enthaltene Nikotinamid(NAM) und die 10-Hydroxy-2-decensäure (10-HDA).

Verschiedene Formen der Anwendung von Gelée Royale

Um von den Inhaltsstoffen des Gelée Royale zu profitieren, musst du dich nicht selbst über den Bienenstock hermachen. Die wertvolle Substanz wird aufbereitet und entweder frisch oder gefriergetrocknet verkauft. Dazu stehen dir in der Regel folgende Präparate zur Verfügung:

  • Ampullen
  • Trinkampullen
  • Crème
  • Kapseln

Manchmal wird das Gelée Royale auch mit Propolis oder Blütenpollen gemischt oder auch mit Extra-Vitaminen (z.B. Vitamin C) oder Aloe Vera angereichert. Um den größtmöglichen Effekt zu erzielen, sollte die Konzentration von Gelée Royale jedoch entsprechend hoch ausfallen.

Gelée Royale Gewinnung

Der hohe Preis von Gelée Royale kann mit der Art und Weise der Gewinnung des Bienenproduktes erklärt werden. Es ist nämlich sehr aufwendig, Gelée Royale zu ernten. Darüber hinaus ist der Ertrag bei der Ernte von Gelée Royale recht gering. Im Gegensatz zu Honig wird das Sekret ausschließlich für die Fütterung der Bienenkönigin sowie deren heranwachsende Bienenköniginnenlarven produziert. Deswegen müssen Imker:innen bei der Produktion von Gelée Royale auch nachhelfen, sodass sich ein Verkauf lohnt. Dazu schleusen diese gleich mehrere Bienenköniginnenlarven in ein Volk ein. Wichtig zu verstehen ist hier, dass es sich um eine ganz normale Larve handelt. Sie wird lediglich in die Königinnenzelle gelegt, was die Bienen als Zeichen dafür verstehen, dass hier eine neue Königin heranwachsen soll. Sie beginnen also, vermehrt wertvolles Gelée Royale zu produzieren und spritzen dieses in die vermeintliche Königinnenzelle. Damit dieser Tricks allerdings funktioniert, muss die tatsächliche Königin ausgesperrt werden. Man verschließt dazu einen Teil des Bienenstocks mit einem Gitter, welches über Schlitze verfügt, durch die ausschließlich die Arbeitsbienen passen. Die Königin hat nämlich einen dickeren Brustkorb, weshalb sie das Gitter nicht passieren kann. Hinter dem Gitter befindet sich dann ein weiterer Teil des Bienenstocks, wo auch die vermeintlichen Königinnenlarven platziert wurden.

Etwa 72 Stunden dauert es, bis das Gelée Royale dann geerntet werden kann. Viel länger können die Imker:innen nicht warten, da die Larve sonst die wertvolle Substanz tatsächlich verschlingt. Um dies zu verhindern, muss also der richtige Moment abgepasst werden, sodass sich die Ernte lohnt. Ist es soweit, muss alles auch sehr schnell ablaufen. Der Weiselsaft ist nämlich sehr anfällig für Licht, Wärme und Sauerstoff. Um das Gelée Royale zu ernten, nutzt man traditionell einen kleinen Sauger, der den Inhalt der Wabern aufnehmen kann. Anschließend wird die Substanz in entsprechende Behältnisse zur Aufbewahrung abgefüllt. Wichtig für die Lagerung des frischen Gelée Royales ist die Temperatur. Genau wie auch bei der Ernte darf der Futtersaft bei der Lagerung warmen Temperaturen nicht ausgesetzt werden, weshalb er in der Regel gefroren verkauft wird.

Vor allem in Italien ist die Ernte von Gelée Royale weit verbreitet. In Deutschland wiederum beherrschen dieses Handwerk nur wenige Imker:innen. Zumal man bei der Umsetzung auch sehr behutsam vorgehen muss, da der Vorgang das jeweilige Bienenvolk andernfalls durchaus stressen kann. Aus diesem Grund liegt die Ernte nicht jedem Imker beziehungsweise jeder Imkerin. Außerdem ist die Produktion von fertigem Gelée Royale vergleichsweise aufwendig, weshalb vielen die gewerbliche Herstellung des Bienenerzeugnisses nicht wirtschaftlich genug ist. In wärmeren Regionen ist wiederum die Bienensaison viel länger und damit auch der Gesamtertrag eines Volks höher.

Was du beim Kaufen von Gelée Royale beachten solltest

Da Gelée Royale zu den hochpreisigen Produkten gehört, möchte man beim Kauf natürlich sicher sein, dass man dafür auch ein gutes Produkt erhält. Leider führt der hohe Preis und die große Fangemeinde von Gelée Royale dazu, dass auch einige Produkte auf dem Markt sind, die mehr versprechen, als sie halten können. Wird der Fruchtsaft „gestreckt“, fällt der Ertrag nämlich gleich viel größer aus und der Gewinn durch den Verkauf ebenfalls. Für seriöse Händler ist diese Vorgehensweise natürlich undenkbar, allerdings muss man diese auch erst einmal finden.

Wie erkennt man also nun, welches Gelée Royale das Beste ist? Zur Feststellung der Qualität des Bienenprodukts muss man genau hinschauen. Denn auf den ersten Blick lässt sich diese nicht feststellen. Es gibt jedoch einige Faktoren, die du vor deinem Kauf von Gelée Royale prüfen kannst. Dazu zählen folgende:

  • Hergestellt durch zertifizierte BIO Imker
  • Labor Analysen in Deutschland von spezialisiertem Bienen-Labor (FoodQS)
  • Möglichst direkte & faire Zusammenarbeit zwischen Händler und Imker
  • Nachhaltige Verpackung aus ressourcenschonendem Graskarton & Graspapier
  • Versand mit nachhaltigen Kühlakkus

Gelée Royale Nebenwirkungen

Das Wirkungspotential von Gelée Royale ist beeindruckend. Man sollte bei der Einnahme dennoch beachten, dass es sich um ein Naturprodukt handelt. Daher können durchaus Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Äußern können sich diese in Form von Ausschlägen auf der Haut, gastrointestinale Reaktionen oder Gesichtsschwellungen. Ein besonders hohes Gefährdungspotential weisen dabei Atopiker:innen auf sowie Menschen, die an Asthma leiden. Bei Asthmatikern kann das bestehende Asthma nämlich durch die Einnahme von Gelée Royale verschlimmert werden oder einen Asthmaanfall auslösen. Wer bereits weiß, dass er oder sie allergisch auf Bienen- oder Wespenstiche reagiert, sollte ebenfalls auf die Produkte verzichten. Gleiches gilt für Schwangere und Stillende.

So hält sich das Gelée Royale

Der Weiselsaft mag es gerne konstant kühl, daher sind auch die Kühlakkus für den Versand notwendig. Ist das frische Bienenprodukt bei dir angekommen, solltest du es luftdicht verschlossen und kühl lagern. Am besten im Kühlschrank zwischen 0 und 5 Grad Celsius. Unter diesen Umständen lässt sich Gelee Royale viele Monate optimal aufbewahren. Handelt es sich nicht um frisches Gelée Royale, sollten die Herstellerinformationen zur Aufbewahrung berücksichtigt werden.

Fazit: Dann lohnt sich die Anwendung von Gelée Royale

Du stehst also nun vor der Frage: Soll ich Gelée Royale einnehmen oder nicht? Die Antwort ist individuell und vor allem abhängig von deinen Beschwerden sowie deiner Verträglichkeit gegenüber Bienenprodukten. Gelée Royale gilt als das exklusivste und wertvollste Erzeugnis der Bienen. In seiner natürlichen Funktion dient es als Futter für die angehenden sowie ausgewachsenen Bienenköniginnen und scheint dort einen guten Job zu erledigen. Bienenköniginnen leben nämlich deutlich länger als andere Bienen im Stock und legen zudem bis zu 2000 Eier am Tag. Im Königinnenfuttersaft sind Wasser, Zucker, Eiweiße, Vitamine und Spurenelemente enthalten. Diese Mischung bekommt auch dem menschlichen Körper gut, weshalb Gelée Royale bei seelischen und körperlichen Belastungen verschiedener Art eingesetzt wird. Aber Achtung, der Verzehr kann auch gesundheitliche Beschwerden hervorrufen. Es handelt sich um einen Naturstoffe und insbesondere bei Unverträglichkeiten gegenüber Bienenprodukten, kann auch der Königinnenfuttersaft allergische Reaktionen auslösen. Da Gelée Royale zu den teureren Bienenprodukten gehört, sollte eine solche Allergie bestenfalls vorab ausgeschlossen werden. Der hohe Preis des exklusiven Produkts liegt daran, dass Gelée Royale aufgrund seiner biologischen Funktion nur in geringen Mengen von dem Bienenvolk produziert wird. Auch ist die Gewinnung sehr arbeitsintensiv und lohnt sich in gemäßigteren Klimazonen kaum.


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